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Neues Deutschland: zum Abschluss des G20-Gipfels in Washington

Geschrieben am 16-11-2008

Berlin (ots) - Theoretisch hat Peer Steinbrück vielleicht nicht
unrecht: »Es gab niemals einen besseren Zeitpunkt, um das
Weltfinanzsystem zu reformieren. Das Fenster der Gelegenheit war noch
niemals so weit offen wie derzeit.« Praktisch war der
Weltfinanzgipfel von vornherein ein Gipfel der überzogenen
Erwartungen. Gingen der oft als Vergleich bemühten Konferenz von
Bretton Woods über zwei Jahre intensivster Vorbereitungen voraus, so
dem New Yorker Treffen nur hektische Vorüberlegungen - überschattet
vom Krisenmanagement in den jeweiligen Nationalstaaten.  
Dementsprechend karg ist das Ergebnis: Ein kleinster, gemeinsamer
Nenner, künftig die Finanzmärkte so zu regulieren, dass eine
Wiederholung dieser weltmarkterschütternden Krise doch bitte- schön
ausbliebe und das Versprechen, der jetzigen Weltrezession mit
nationalstaatlichen Konjunkturprogrammen im Rahmen der
Finanzierbarkeit zu Leibe zu rücken.
Das Pendel schlägt wieder ein wenig in Richtung des rheinischen
Kapitalismus - weg von der marktradikaleren angelsächsischen
Variante. Wie weit, entscheidet nicht zuletzt Barack Obama.
Die Grundproblematik blieb in New York indes gänzlich unberührt.
Auch die G20 sind ein exklusiver Staatenklub, in dem sich wenige
Staatschefs anmaßen, über das Los von Milliarden von Menschen zu
entscheiden. Ihre Sorge gilt dem Fortbestand eines
Wirtschaftssystems, das im Norden wie im Süden zuallererst den Eliten
dient. Alles andere ist Nebensache.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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