(Registrieren)

Der Tagesspiegel: Chef der Bundesnetzagentur lehnt Energie-Sozialtarife ab

Geschrieben am 16-11-2008

Berlin (ots) - Matthias Kurth, Chef der Bundesnetzagentur, hat
sich gegen Energie-Sozialtarife für Arme ausgesprochen. "Ein
Großteil des Strompreises wird durch staatliche Abgaben und Steuern
beeinflusst", sagte Kurth im Interview mit dem Berliner
"Tagesspiegel" (Montagsausgabe). "Dann würden ja den politisch
gewollten Abgaben Subventionen gegenübergestellt." Diese Abgaben
seien zum Teil damit begründet worden, dass man Anreize zum
Energiesparen schaffen wollte, sagte Kurth weiter. Zudem würden
Sozialtarife den Wettbewerb behindern. "Wir wollen aber Wettbewerb,
indem auch andere Betreiber Kraftwerke bauen. Die müssen auch auf
ihre Kosten kommen."

Angesichts der drastisch gestiegenen Energiekosten hatte
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) niedrigere Strom- und
Gaspreise für arme Haushalte gefordert.

In Deutschland gebe es "inzwischen zahlreiche Vorhaben, neue
Kraftwerke zu bauen und zwar nicht nur von den großen Konzernen",
sagte der Chef der Netzagentur weiter. Etwa die Hälfte der Projekte
seien Kohlekraftwerke, wie etwa das geplante Steinkohlekraftwerk in
Mainz und Wiesbaden. Kurth kritisierte den wachsenden Widerstand
gegen Kohlekraftwerke. "Man hat fast den Eindruck, jedes
Kohlekraftwerk in Deutschland soll verhindert werden. Merkwürdig ist,
dass der Widerstand manchmal von Leuten kommt, die sich über die
hohen Strompreise beklagen." Das sei ein widersprüchliches Verhalten.

Die jüngste Entscheidung des BGH, der Energieversorgern Eon und
RWE den weiteren Ausbau der Beteiligung an Stadtwerken zu untersagen,
begrüßte Kurth. "Die Entscheidung ist positiv zu bewerten. Nach
langen Jahren der Konzentration bei den Erzeugern und Anbietern in
Deutschland gibt es jetzt die Chance für mehr Vielfalt und neue
Bündnisse und Anbieter." Einen funktionierenden Wettbewerb in den
Energiemärkten gebe es in Deutschland auch zehn Jahre nach der
Liberalisierung nicht.

Inhaltliche Nachfragen bitte an: Der Tagesspiegel, Ressort
Wirtschaft, Tel. 030/26009-260

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

170836

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: DIHK nach dem Finanzgipfel: In Europa wenig Handlungsbedarf Berlin (ots) - Nach dem Weltfinanzgipfel sieht der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) vor allem die USA am Zug. "Diejenigen, die bisher wenig reguliert haben, müssen aufschließen, aber für Europa gibt es wenig Handlungsbedarf", sagte der Chefvolkswirt des Verbands, Volker Treier, dem Tagesspiegel (Montagausgabe). "Hätten die USA wie Europa das Basel-II-Abkommen umgesetzt, hätten wir die Finanzkrise in dieser Form nicht, und dann wäre auch dieser Gipfel nicht nötig gewesen." Zu begrüßen sei es, dass es überhaupt zu einer mehr...

  • Der Tagesspiegel: Nahles für "nachhaltige Hilfe" für Autoindustrie - FDP warnt vor Subventionswettlauf Berlin (ots) - Auch die stellvertretende SPD-Vorsitzende Andrea Nahles befürwortet Hilfen für die Autoindustrie. Unterstützung sei notwendig, weil jeder sechste Arbeitsplatz in Deutschland von dieser Branche abhänge, sagte sie dem Tagesspiegel (Montagausgabe). Die Wirkung müsse aber "nachhaltig sein und deutschen Standtorten helfen", nannte sie als Bedingung. Ähnlich äußerte sich FDP-Vize Rainer Brüderle. Die Hilfe für Opel dürfe nicht dazu führen, dass der Staat überall eingreife, wo ein Unternehmen Schwierigkeiten habe. "Wenn das mehr...

  • Berliner Morgenpost: Mit Steuermilliarden in die Sackgasse - Kommentar Berlin (ots) - Der Deutsche an sich pflegte stets ein erotisches Verhältnis zum Auto: schnell fahren, bequem reisen, Macht über die Maschine spüren, den Neid der Nachbarn genießen - das Fahrzeug als Spaß- und Status-Lieferant. Gegen dieses schöne Bauchgefühl stellt sich die ökonomische Vernunft: Lohnt sich ein Neuwagen? Kaum hat man den Parkplatz des Autohändlers verlassen, ist der Wert um ein paar Tausend Euro gefallen. Benzin ist teuer, der nächste Stau kommt bestimmt, Parkplätze sind Glücksache, und das Klima wird auch nicht mehr...

  • WAZ: Vollkommen unkoordiniert. Kommentar von Stefan Schulte Essen (ots) - Allerspätestens seit Gerhard Schröder den Autokanzler gegeben hat, reagiert die Politik unglaublich rasch, wenn das industrielle Zugpferd Stärkung benötigt. Es ist kein Zufall, dass der wahlkämpfende hessische Ministerpräsident Roland Koch als erster Bürgschaften für Opel zusagte. Das und auch den bemerkenswerten Wettlauf der Berliner Koalitionspartner könnte man als politischen Opportunismus geißeln und läge damit gar nicht so falsch. Nur machen sich Politiker manchmal ja auch mit der richtigen Sache opportun. Bund und Länder mehr...

  • Rheinische Post: Autobauer Opel am Abgrund Düsseldorf (ots) - von Martin Kessler Die häufigste Ursache einer Pleite ist die Pleite eines anderen Unternehmens. Das gilt ganz besonders, wenn ein maroder Mutterkonzern seine Töchter in den Abgrund zieht. Bei General Motors und Opel ist das augenscheinlich der Fall. Die deutsche Tochter hat ihre Werke saniert, die Produktpalette verändert und steht im Absatz gar nicht mal so schlecht da. Trotzdem müssen die Rüsselsheimer nun in Berlin um Hilfen bitten. Für Europa-Chef Forster ist das der Gang nach Canossa. Die Bundesregierung und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht