(Registrieren)

LVZ: Steinbrück: "Erregungsstimmen Einzelner" sind im Opel-Krisenfall nicht hilfreich / Warnung an Krisen-Trittbrettfahrern aus allerlei Branchen

Geschrieben am 16-11-2008

Leipzig (ots) - Das Problem der in einer Liquiditäts- und
Existenzkrise steckenden General-Motors-Tochter Opel sollte von der
Politik, nach Ansicht von Bundesfinanzminister und SPD-Vize Peer
Steinbrück, nicht "den Erregungsstimmen Einzelner, beispielsweise
wahlkämpfender Ministerpräsidenten" überlassen werden. Das sei dann
"nicht unbedingt hilfreich" meinte Steinbrück in einem Interview mit
der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe). Zugleich warnte er
vor Trittbrettfahrern, die unter dem Schutz der Krise nun glaubten,
alle könnten sich nun Staatsgelder abholen.
"Ich stelle gar nicht in Abrede, dass im Zuge der Finanzmarktkrise
einzelne Unternehmen in sehr schweres Fahrwasser kommen können",
meinte Steinbrück. "Bei Opel hängen direkt oder indirekt zehntausende
von Arbeitsplätzen dran. Kein Politiker kann sich gleichgültig
gegenüber dieser Situation verhalten. Bei Opel geht es jetzt darum:
Wo kann man behilflich sein?", sagte der SPD-Politiker. "Es darf aber
auch keine Krisen-Trittbrettfahrer geben. Ich warne vor einem
Managerdenken, das da lauten könnte: Oh, die Gelegenheit ist günstig,
da können wir uns etwas vom Staat holen, was wir sonst nicht bekommen
hätten. Wer seine Defizite selber zu verantworten hat, der sollte
nicht auf den Staat als Reparaturbetrieb bauen. Das wird es mit der
Bundesregierung nicht geben", versicherte der Minister. "Aber man
wird auch nicht in Abrede stellen können, dass wir im Jahr 2008/2009
als Staat an manchen Stellen helfen müssen, um schlimmere Schäden für
unser Land zu verhindern." Die Beteiligten sollten aber wissen: "Das
Risiko aus einer Bittsteller-Prozession der Branchen zum Staat wird
die Politik nicht übernehmen wollen. Wir können ja nicht plötzlich
überall irgendwelche Branchen-Förderprogramme aufstellen."
Im konkreten Fall von Opel rief Steinbrück dazu auf, zunächst alle
Einzelheiten genau zu prüfen. "Der Fall Opel muss genau untersucht
werden", sagte der Minister. "Opel hat bisher noch keinen Antrag auf
eine Bürgschaft gestellt." Opel sei "von uns aufgefordert worden,
jetzt alle wichtigen Fakten zu liefern", meinte Steinbrück mit Blick
auf die zu Beginn der Woche anstehenden "Opel-Gipfel" bei der
Regierung. "Wenn wir die haben beurteilen wir den Fall. Bis dahin
rate ich dazu, nicht vorauseilend in so hohe Umdrehungszahlen zu
verfallen, dass alle nur aufgeregt und verwirrt umher laufen, ohne
Sinnvolles zu tun."

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/726 262 000


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

170832

weitere Artikel:
  • LVZ: Steinbrück: Weg zur Austrocknung der Steueroasen ist mit Weltfinanzgipfel vorgezeichnet / Vereinbarungen von historischer Dimension Leipzig (ots) - Der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück geht davon, dass im Zuge der neuen Regulierung der internationalen Finanzmärkte die Austrocknung der bekannten Steueroasen eingeleitet worden ist. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) sagte Steinbrück nach dem Washingtoner Weltfinanzgipfel: "Der Prozess ist in Gang gekommen. Nicht nur mit Blick auf die kriminelle Energie mancher Bürger, Steuern zu hinterziehen - Liechtenstein spielt dabei bekanntlich eine mehr...

  • Weser-Kurier: Grüne fordern an viel mehr Schulen Türkisch als Fremdsprache Bremen (ots) - Bremen. Türkisch muss nach Ansicht der niedersächsischen Grünen in viel mehr Schulen als zweite oder dritte Fremdsprache angeboten werden. "Wir vergeuden die Talente der Kinder aus Familien mit ausländischer Herkunft" sagte die bildungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, Ina Korter, dem Bremer "Weser Kurier" (Montag-Ausgabe). Bisher gebe es Türkisch als Abschlussfach nur an zwei Schulen in ganz Niedersachsen. "Das ist viel zu wenig", beklagte Korter. Auch der allgemeine herkunftssprachliche Unterricht müsse mehr...

  • Rheinische Post: Große Koalition will Opel retten - Merkel, Steinbrück und Glos beraten morgen mit der Opel-Führung über Staatsbürgschaft Düsseldorf (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will gemeinsam mit ihren Fachministern Peer Steinbrück (Finanzen) und Michael Glos (CSU) sowie der Führung des Autobauers Opel am Montag über Hilfen für den von Zahlungsunfähigkeit bedrohten Konzern beraten. Das erfuhr die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post (Montagsausgabe) aus Koalitionskreisen. Zugleich will sich die Bundesregierung ein Bild über die Lage bei Deutschlands viertgrößtem Automobilkonzern machen. Opel ist durch Milliardenforderungen, die das Unternehmen gegenüber mehr...

  • Neues Deutschland: zur Sperrung des Internetportals wikipedia Berlin (ots) - Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse.« So steht es in Ziffer 1 des Pressekodex des Deutschen Presserats. Man kann nicht sagen, dass das überall beachtet wird. Bei groben Verletzungen räumen Landespressegesetze Betroffenen das Recht ein, Gegendarstellungen und Unterlassungen von falschen und die Persönlichkeit verletzenden Behauptungen zu erwirken. Es ist gut, dass auch die »Kontrollinstanz« Medien nicht unantastbar mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Opel-Krise: Frankfurt/Oder (ots) - In der Haut Merkels und anderer Politiker möchte man jetzt nicht stecken. Was die Sache Opel so kompliziert macht, ist vor allem, dass das Desaster von Rüsselsheim weniger durch die Firma Opel verursacht wurde. Deren Ingenieure produzieren wieder gute Autos und haben alte Missstände bewältigt. Das Problem steckt vielmehr in der GM-Zentrale in Detroit, wo die unfähigen Herrscher über 13 Konzernmarken viel zu lange unförmige Spritfresser gebaut und die Lasten konzerneigener Sozialleistungen ignoriert haben. Wenn es mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht