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500-fach erhöhte Strahlung durch Atommüll-Transport / Aus den neuen französischen Behältern kommt starke Neutronenstrahlung

Geschrieben am 10-11-2008

Dannenberg (ots) - Messungen von Greenpeace haben ergeben, dass
die französischen Atommüll-Behälter (TN85) deutlich mehr
Neutronenstrahlung freisetzen als die alten Castor-Behälter. Die von
den neuen Behältern mit dem hochradioaktivem Atommüll ausgehende
Neutronenstrahlung ist noch in 14 Metern Entfernung mit 4,8
Mikrosievert pro Stunde mehr als 500 mal höher als die zuvor
gemessene Hintergrundstrahlung durch Neutronen. Die natürliche
Hintergrundstrahlung der Neutronen am gleichen Ort lag wenige Stunden
vorher bei etwa 0,009 Mikrosievert pro Stunde. Damit ist die
Strahlung noch einmal um 40 Prozent höher als beim Castor-Transport
2005. Zwar liegt die Strahlung vermutlich innerhalb der Grenzwerte.
Dennoch würde man in direkter Nähe der Behälter innerhalb von wenigen
Stunden die zulässige Jahresdosis erreichen. Greenpeace hat bislang
neun der elf Atommüll-Behälter gemessen.

"Die Belastung des Begleitpersonals, der Anwohner und der
Demonstranten ist unverantwortlich", sagt Heinz Smital, Atomexperte
von Greenpeace. "Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über negative
Wirkung auch von Niedrigstrahlung auf den Menschen wird immer
eindeutiger. Gleichzeitig wird nicht dafür gesorgt, dass
Atommüllbehälter weniger Strahlung abgeben."

Da das zukünftig aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage
La Hague zurückkehrende strahlende Material deutlich radioaktiver und
wärmeentwickelnder sein wird, müssen neue Behälter eingesetzt werden.
Diese müssen vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) genehmigt werden.
"Es darf nicht sein, dass an Behältern zu Lasten der Sicherheit
gespart wird", so Smital. "Die Behälter müssen die Bevölkerung
schützen und dürfen sie nicht unnötig erhöhter Strahlung aussetzen.
Dieses muss das Bundesamt sicherstellen, sonst handelt es
fahrlässig."

Der offizielle Grenzwert für Atommüllbehälter wird in einem
Abstand von zwei Metern angegeben. Da Greenpeace nur in einem Abstand
von 14 Metern messen durfte, sind die Werte nur indirekt
vergleichbar. Der Wert für die biologisch schädliche Wirkung von
Strahlung wird in Mikrosievert angegeben.

Die Atommüll-Behälter sollen heute in das oberirdische
Zwischenlager in Gorleben transportiert werden. In Gorleben soll ein
Endlager für hochradioaktiven Atommüll entstehen. Da der Salzstock
jedoch Kontakt zu Grundwasser führenden Erdschichten hat, ist er für
die Lagerung von Atommüll nicht geeignet. Greenpeace fordert,
Transporte von hochradiaktivem Atommüll so lange einzustellen, bis
klar ist, wo der hochradioaktive Atommüll langfristig sicher gelagert
werden kann. Außerdem muss die Laufzeit der Atomkraftwerke verkürzt
werden, um nicht noch mehr Atommüll zu produzieren.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an die Atom-Experten Heinz
Smital, Tel. 0171-8780 803, an Pressesprecher Patric Salize, Tel.
0171-8780 828. Für Fotos der Messungen wenden Sie sich bitte an die
Greenpeace-Bildredaktion, Tel. 040-30618 376. Internet:
www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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