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Der Tagesspiegel: Zypries gegen Gesetzesänderung für Spätabtreibungen / Die Justizministerin fordert eine verbesserte Beratung

Geschrieben am 09-11-2008

Berlin (ots) - Berlin - Justizministerin Brigitte Zypries (SPD)
hat sich gegen eine gesetzliche Neuregelung für Spätabtreibungen
ausgesprochen. "Wir brauchen keine gesetzliche Beratungspflicht, wie
sie die Union fordert, denn die gibt es bereits im Zusammenhang mit
genetischen Untersuchungen", sagte Zypries dem Berliner "Tagesspiegel
am Sonntag". Die Ministerin wandte sich auch gegen die geforderte
Drei-Tages-Frist zwischen Beratung und Abtreibung. "Wenn es
erforderlich ist, halten die Ärzte eine solche Frist schon heute in
aller Regel ein", sagte sie. Und wenn das Leben der Mutter akut
gefährdet sei, werde "kein Vernünftiger eine Frist verlangen".
Allerdings müsse "die bestehende Beratungspflicht ernster genommen
werden", forderte die Ministerin. Frauen, die ein behindertes Kind
erwarteten, müssten alle Hilfsangebote kennen und wissen, dass
Behinderungen ein erfülltes Leben nicht ausschließen. Es sei
"erschreckend, dass manche Frauen sich geradezu dafür rechtfertigen
müssen, wenn sie sich für ein behindertes Kind entscheiden".
Gleichzeitig müsse man "realistisch" bleiben, menschliche Grenzen
akzeptieren und "nicht verlangen, dass die Frau daran etwa psychisch
zerbricht". Zu der geforderten Dokumentationspflicht für Ärzte sagte
Zypries, es sei offen, ob dies einen Erkenntnisgewinn bringe.

Der Union warf Zypries vor, mit ihrem Vorstoß "eine bestimmte
Klientel im Wählerspektrum" abdecken zu wollen, "die bei der
Unionsposition zur Stammzellforschung nicht berücksichtigt wurde".
Die SPD-Fraktion berät am kommenden Dienstag über ihre Haltung zu
Spätabtreibungen und dem geplanten Gruppenantrag aus der Feder des
CSU-Familienpolitikers Johannes Singhammer.

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Tel. 030 26009 389

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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