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Kölnische Rundschau: zur Erbschaftsteuer

Geschrieben am 08-11-2008

Köln (ots) - Angesichts der zuvor so aufgeladenen
Debatte mag das
Verhalten der SPD auf den ersten
Blick überraschen: Warum
ist sie damit einverstanden,
wenn künftig auch Villen steuerfrei
vererbt werden?
Dahinter steht kühle Abwägung:
Die Verhandlungsführer
der SPD erkannten, dass vor allem
Unionsabgeordnete aus
dem Südwesten und Bayern einer
anderen Lösung nicht
zustimmen würden. Hier war
der Druck besonders hoch,
selbst genutzte Immobilien
unbedingt steuerfrei vererben zu
können. Wäre die SPD der Union
nicht entgegen gekommen,
wäre die Reform gescheitert.
Dann aber hätte vor allem die
SPD das Nachsehen gehabt.
Denn ein Auslaufen der
Erbschaftsteuer wäre für die
Lafontaine-Truppe eine Steilvorlage
gewesen.
Nur nebenbei: Seehofer sei
sein Triumph gegönnt. Allerdings
wurde Kosmetik zur Gesichtswahrung
betrieben: Denn schon bislang konnte
ein Ehemann zu Lebzeiten seine selbst
genutzte Villa der Ehefrau vermachen,
ohne dass nach dem
Erbfall Steuern fällig wurden.
Mag der Streit um die Steuer
für die "Villa am Starnberger
See" für viele nicht nachvollziehbar
sein, so liegen die
Dinge bei Familienunternehmen
anders. Familienunternehmen
bilden das Rückgrat unserer
Volkswirtschaft. Deswegen
muss die Allgemeinheit ein
Interesse daran haben, dass ein
Unternehmen nicht bei der
Übergabe an die nächste Generation
unter der Steuerlast
Schaden nimmt oder gar zusammen
bricht.
Verlierer - das sollte nicht
verschwiegen werden -
sind die ganz großen
Familienunternehmen. Doch auch sie
dürften froh sein, wenn sie wissen,
woran sie bei der Erbschaftsteuer
sind. Die lange Ungewissheit
hatte zu einer hohen Verunsicherung
geführt.
Ein gewisses Restrisiko bleibt:
Der Kompromiss ist hoch kompliziert.
Klagen in Karlsruhe
dürften unausweichlich sein.
Diesmal muss das Gesetz aber
handwerklich einwandfrei sein,
noch eine Blamage in Karlsruhe
darf sich die Politik nicht
erlauben.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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