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Berliner Morgenpost: Datenschützer und Polizeigewerkschaft lehnen geplante Bodyscanner ab

Geschrieben am 23-10-2008

Berlin (ots) - Konrad Freiberg, Vorsitzender der Gewerkschaft der
Polizei (GdP), lehnt die geplante Einführung so genannter Bodyscanner
an Flughäfen entschieden ab. "Bei jeder neuen Technik, die in
Bürgerrechte eingreift, muss man darauf achten, dass sie bei den
Bürgern auf Akzeptanz stößt", sagte er " Morgenpost Online", dem
Internetportal der "Berliner Morgenpost". Bei den Bodyscannern sei
das sittliche Empfinden schwer gestört, zudem sehe er auch keinen
großen Sicherheitsgewinn, so Freiberg. "Diese Scanner dienen den
Flughafenbetreibern vor allem dazu, die Kontrollen schneller
abzuwickeln", ergänzte der GdP-Chef. "Besser als Scanner wären
deshalb mehr Sicherheitspersonal und leistungsfähigere Detektoren. Es
ist nicht nötig, die Intimsphäre der Bürger auf diese Art zu
verletzen."

Auch die Datenschützer in Deutschland lehnen den EU-Vorstoß
entschieden ab. "Wir haben große Bedenken, ob der
Verfassungsgrundsatz der Unantastbarkeit der Würde des Menschen
dadurch noch gewahrt bleibt", sagte Dietmar Müller, Sprecher des
Bundesbeauftragten für den Datenschutz, "Morgenpost Online".
"Bodyscanner greifen tief in die Privatsphäre ein, machen etwa
Prothesen sichtbar und bringen die Passagiere in sehr unangenehme
Situationen".

Wolfgang Bosbach, innenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion im
Bundestag, fordert vor der Einführung von Bodyscannern an Flughäfen
erst einen Beleg, dass die Geräte einen effektiven Sicherheitsgewinn
aufweisen. "Man muss nicht alles machen, was technisch machbar ist",
sagte er. "Vor allem nicht, wenn sie derart in die Intimsphäre der
Bürger eingreift."

Originaltext: Berliner Morgenpost
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53614
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53614.rss2

Pressekontakt:
Berliner Morgenpost
Chef vom Dienst
Telefon: 030/2591-73650
bmcvd@axelspringer.de


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