(Registrieren)

Westfalenpost: Beruhigungspille Finanzkrise: Geldmarkt meldet Stillstand

Geschrieben am 05-10-2008

Hagen (ots) - Von Jörg Bartmann

Wie lange ist es her, dass uns glaubhaft gemacht werden sollte,
dass das deutsche Bankensystem sich in keiner Schieflage befindet.
Egal ob ein Monat oder zwei Tage: Das Kernstück der Banken, der
Geldmarkt, ist zum Erliegen gekommen. Die Branche zieht ihre eigenen
Gelder ab, die schwierige Rettungsaktion für den
Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate beweist, dass das
Kreislaufsystem ernsthaft stockt. Man wird das Gefühl nicht los, dass
der Öffentlichkeit in diesem Dilemma nur scheibchenweise die
Problematik nahe gebracht wird.
Anders ist es doch nicht zu erklären, dass ausgerechnet
Deutsche-Bank-Chef Ackermann den Staat in die Pflicht nehmen will,
einen Notplan für Europa zu entwerfen. Das ist jener Bankchef, der
sich empört über politische Einmischungen äußerte, als die Banken auf
Erfolgskurs war. Das wirkt so ein bisschen wie: Rette sich, wer kann.
Bundeskanzlerin Merkel hat ja recht, wenn sie in diesem Moment den
Banken keinen Blankoscheck ausstellen will. Gleichwohl sollte es
Überlegungen geben, wie zu verfahren ist, wenn sich weitere
Krisenherde zeigen. Denn das bringt die Kanzlerin ins Schwitzen:
Mitten im Wahlkampf muss mit Konjunktureinbrüchen gerechnet werden.
Mit ihrer Staatsgarantie für alle Spareinlagen versucht Angela Merkel
in unsicheren Zeiten Vertrauen zu bilden. Das beruhigt ein wenig,
ändert nichts an der Krise. Die bei der EU in Brüssel längst nicht
angekommen ist. Kommissions-Präsident Barroso schweigt, andere sind
überfordert. Als Folge werden nationale Präzedenzfälle geschaffen,
die für den Euroraum gefährlich sein können.

Originaltext: Westfalenpost
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58966
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58966.rss2

Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

162344

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Nachrichten: Finanzkrise Stuttgart (ots) - Das Feilschen der Banken bis zuletzt, wer wie viel der Lasten der angeschlagenen Hypo Real Estate übernimmt, lässt zwar den dringend nötigen Schulterschluss vermissen. Es ist vielleicht aber auch ein Hinweis dafür, dass bei etlichen Instituten nicht mehr viel Spielraum für solche Aktionen vorhanden ist. Die Nervosität in der Branche ist zum Greifen. Originaltext: Stuttgarter Nachrichten Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39937 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39937.rss2 mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Telekom-Skandal Halle (ots) - Wer sensible fremde Daten verwaltet, muss sicherstellen, dass nicht jeder, der das Kennwort erfährt, auf sie zugreifen oder gar den ganzen Bestand kopieren kann. Inzwischen sollen die Hürden höher sein, sagt die Telekom. Die Kunden können also nur hoffen, dass die Telekom aus dem Desaster von 2006 gelernt hat. Doch warum hat die Telekom nicht ihre Kunden benachrichtigt, dass sensible Daten im Umlauf sind? Alles was die Telekom jetzt anbietet - eine Hotline und den kostenlosen Nummernwechsel -, wäre auch schon im Jahr 2006 mehr...

  • LVZ: Leipziger Volkszeitung zu Finanzkrise Leipzig (ots) - Die Finanzkrise führt inzwischen fast alle Aussagen ad absurdum: Gerade hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem europäischen Gipfeltreffen zur Finanzkrise betont, dass auch die Verursacher der Krise zu deren Überwindung beitragen müssen, da zogen die deutschen Banken ihre Zusagen zur Rettung der Hypo Real Estate zurück. Gerade erst hatte die Bundeskanzlerin den Alleingang der Iren kritisiert, die ihren Banken eine umfassende Staatshaftung einräumten, da sicherte sie den Sparern in Deutschland ebenfalls einen Komplettschutz mehr...

  • Rheinische Post: Der Staat als letzte Rettung Düsseldorf (ots) - Von Georg Winters Wenn der Markt versagt, hat der Staat keine andere Wahl, als den rettenden Engel zu spielen. Da mag man sich über das katastrophale Krisenmanagement der Hypo-Real-Estate-Manager noch so sehr aufregen und darüber, dass die öffentliche Hand ein privates Unternehmen vor dem Kollaps retten muss - der Untergang der Bank war keine Alternative. Bankenpleiten wirken tief hinein in die Realwirtschaft, und das kann fatal werden. Die Garantien des Staates können verloren gegangenes Vertrauen zurückholen. mehr...

  • Rheinische Post: Problem Obermann Düsseldorf (ots) - Von Alexander von Gersdorff Die Deutsche Telekom schafft es nicht aus den Negativschlagzeilen. Gerade erst wurde bekannt, dass der Konzern illegal die Telefonverbindungen zwischen Aufsichtsräten und Journalisten überprüfte. Nun kommt ans Licht, dass die Tochter T-Mobile die Kontrolle über die Daten von mehr als 17 Millionen Kunden verloren hat. Findet sich ein Abnehmer mit hinreichend krimineller Energie, kann er sofort über Privatadressen und Rufnummern zahlreicher Prominenter und deren Familien verfügen. Statt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht