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Südwest Presse: Kommentar zum Niedriglohn

Geschrieben am 26-08-2008

Ulm (ots) - Was ist ein Niedriglohn? Da hat jeder sicher ganz
unterschiedliche Vorstellungen. Wissenschaftlern oder Politikern
hilft das wenig. Sie brauchen für Analysen klare Grenzen, die
zwangsläufig willkürlich sind. Alles unter 9,61 Euro im Westen und
6,81 Euro im Osten ist niedrig, definiert das Institut Arbeit und
Qualifikation an der Uni Duisburg-Essen. Darunter fällt fast jeder
vierte Arbeitnehmer - eine Zahl, die erschreckt, zumal der Anteil
seit Jahren ständig steigt.
Nimmt man dagegen 7,50 Euro - also den Betrag, den die SPD als
Mindestlohn fordert -, ist nur jeder achte Arbeitnehmer betroffen,
hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung errechnet. Auch
das ist wenig befriedigend, aber bei weitem nicht so dramatisch.
Unbestreitbar ist die wachsende Lohnkluft: Die schlecht Bezahlten
haben inflationsbereinigt heute deutlich weniger im Geldbeutel, die
Besserverdienenden dagegen etwas mehr als vor zehn Jahren. Darin
steckt jede Menge sozialer Sprengstoff. Die Arbeitnehmer haben so den
Aufschwung der letzten Jahre erkauft und die internationale
Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen gestärkt - und damit
letztlich die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze. Kein Wunder, dass sie
jetzt ein größeres Stück vom Kuchen fordern.
Ob davon allerdings bei den Geringverdienern viel ankommt, ist zu
bezweifeln. Ihre Zahl nimmt zu, die der Gewerkschaftsmitglieder
dagegen ab. Das ist erstaunlich. Denn eigentlich ist mehr Solidarität
nötig, um höhere Löhne durchzusetzen. Wenn gerade die Gewerkschaften
nach Mindestlöhnen rufen, geben sie letztlich zu, dass sie diesen
Kampf für und um die Schwächsten verloren haben.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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