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Große Renditerisiken bei der gesetzlichen Rentenversicherung

Geschrieben am 25-08-2008

Köln (ots) -

Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für
Altersvorsorge(DIA)belegt: Das Renditerisiko der gesetzlichen
Rentenversicherung war in den letzten 30 Jahren höher als das am
Kapitalmarkt. Und: Die Mischung mit kapitalgedeckten Anlagen senkt
das Risiko der gesetzlichen Rente und steigert gleichzeitig die
gesamte Rendite.

Lange galt die umlagefinanzierte gesetzliche Rentenversicherung
(GRV) im Vergleich zur kapitalgedeckten Altersvorsorge als
renditeschwächer, aber risikoärmer. Die Autoren der DIA-Untersuchung,
Prof. Dr. Reinhold Schnabel (Universität Duisburg-Essen) und Adrian
Ottnad gelangen zu einem anderen Ergebnis: "Die kapitalgedeckte
Vorsorge beinhaltet zwar ebenfalls Renditerisiken, aber diese sind
geringer als bei der gesetzlichen Rentenversicherung". Sie belegen,
dass bei einem Anlagehorizont von 30 Jahren die niedrigste reale
Rendite eines reinen DAX-Portfolios 3,5 Prozent betrug, die mittlere
sieben Prozent, Spitzenwerte sogar zehn Prozent.

Vergleicht man dies mit den Renditen der gesetzlichen
Rentenversicherung, ist deren Risiko deutlich höher: Konnte ein
lediger Berufsanfänger (Geburtsjahr 1950) im Jahr 1970 noch mit einer
realen Beitragsrendite von gut fünf Prozent rechnen, kann er heute
bei optimistischer Prognose bestenfalls zwei Prozent erwarten, bei
realistischen Erwartungen sogar nur Null Prozent.

Als größte Renditerisiken der gesetzlichen Rentenversicherung
identifiziert die DIA-Studie die zahlreichen Kürzungen der Politik
und die ungünstige Demographie. So wurden die Beitragssätze
kontinuierlich erhöht, das Rentenniveau gesenkt, das
Renteneintrittsalter erhöht, die Anrechnung beitragsfreier
Ausbildungszeiten gekürzt bzw. ganz gestrichen. Insgesamt haben sich
deshalb seit 1970 für Standardrentner aller Jahrgänge, ganz besonders
für die jüngeren, die Renditeerwartungen deutlich (um fünf bis sechs
Prozentpunkte) verschlechtert.

"Die Wahrscheinlichkeit mit einem Aktiendepot auf Sicht von 30
Jahren eine negative Rendite zu erzielen, ist an historischen Werten
gemessen praktisch Null", betont Prof. Dr. Reinhold Schnabel. "Das
Renditerisiko der gesetzlichen Rentenversicherung ist im Vergleich
zum Risiko von Kapitalanlagen erheblich." Vergleicht man
beispielweise Sparpläne für ein gemischtes Depot (hälftig aus Aktien
und Anleihen) mit genau den gleichen Beitragszahlungen wie zur
gesetzlichen Rentenversicherung, hätte der Jahrgang 1930 (1970) bei
sogar etwas geringerem Risiko eine monatliche Rente von 2.205 Euro
erwirtschaften können gegenüber der aktuellen gesetzlichen Rente bzw.
Erwartung von nur 1.181 Euro (936 Euro).

Durch eine Mischung von privater kapitalgedeckter Vorsorge und
gesetzlicher Rentenversicherung im Verhältnis ein Drittel zu zwei
Drittel lässt sich das Gesamtrisiko der Altersvorsorge nochmals
drastisch (um etwa 40 Prozent) verringern. Gleichzeitig ergibt sich
eine höhere Rendite als im reinen Umlageverfahren und die monatliche
Rente erhöht sich spürbar: Ein Durchschnittsverdiener des Jahrgangs
1930 würde 1.888 Euro (+ 707 Euro) erhalten, der Jahrgang 1970 1.632
Euro (+ 696 Euro).

Für DIA-Sprecher Bernd Katzenstein ist klar "Die Ergebnisse
sprechen auf jeden Fall für eine hohe Gewichtung der Kapitalanlagen."
Beginnend mit der Riesterreform habe die Politik die richtigen
Weichen gestellt für eine nachhaltige und sichere Altersvorsorge. "Da
der Umfang der gesetzlichen Rentenversicherung vom Gesetzgeber
festgelegt wurde, ist jedoch der Spielraum für eine ergänzende
Altersvorsorge begrenzt, sodass zusätzlich mögliche
Sicherheitsgewinne nicht ausgeschöpft werden", bedauert Bernd
Katzenstein.

Die Studie "Gesetzliche und private Altersvorsorge - Risiko und
Rendite im Vergleich" kann unter www.dia-vorsorge.de angefordert
werden.

Originaltext: Deutsches Institut für Altersvorsorge
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52419
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52419.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen und weitere Informationen wenden Sie sich bitte an
DIA-Sprecher Bernd Katzenstein, Telefon: 0221 / 9242 8105 oder per
E-Mail an katzenstein@dia-vorsorge.de.


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