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Neues Deutschland: zum Raketenvertrag Polen - USA

Geschrieben am 20-08-2008

Berlin (ots) - Der Rubikon sei überschritten, hatte Regierungschef
Tusk nach zähen Verhandlungen mit Washington vor ein paar Tagen
strahlend erklärt. Am Mittwoch wurde das nun in Warschau besiegelt:
Beide Seiten unterzeichneten ein Abkommen über die Stationierung
US-amerikanischer Abfangraketen auf polnischem Boden. Sie würden
Polen sicherer machen, erklärte Tusk. Das glaubt nicht einmal eine
Mehrheit seiner Landsleute, die vor allem schwere Belastungen in den
Beziehungen zu Moskau befürchtet.
Dieses System ist in mehrfacher Hinsicht ein sicherheitspolitischer
Bumerang. Viele Experten bezweifeln, dass eine zuverlässige Abwehr
ballistischer Raketen überhaupt möglich sei. Die bisherigen Tests des
Pentagon bestärken sie nur. Da trifft es sich gut, dass auch die
sogenannten Schurkenstaaten, vor denen man sich doch schützen will,
auf absehbare Zeit gar nicht in der Lage scheinen, solche Waffen zu
entwickeln. Das lässt natürlich Moskau fragen, ob die USA-Einheiten
vor der eigenen Haustür nicht ganz andere Ziele haben. Militärische
Antworten auf die Stationierung sind schon angekündigt. Damit gerät
auch Polen ins russische Visier und die Welt in eine neue
Rüstungsrunde. Mehr Sicherheit sieht anders aus. Zumal die gestrige
bilaterale Vereinbarung auch den Riss in der NATO selbst vertiefen
wird. Ob sich Tusk wohl bewusst ist, dass die Überquerung des antiken
Rubikons zu Cäsars Zeiten eine direkte Kriegserklärung war?

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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