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Rheinische Post: Russland wird dämonisiert Kommentar VON SVEN GÖSMANN

Geschrieben am 17-08-2008

Düsseldorf (ots) - Der deutsche Blick auf Russland ist ein
Tunnelblick: Er sieht nur die Rückentwicklung einer angeblichen
Demokratie (unter Jelzin) zu einem autoritären Staat (unter Putin und
Medwedew). Es ist ein arroganter Blick, der zu vieles ausblendet.
Zuerst einmal die innerrussische Situation: Wladimir Putin und sein
Nachfolger als Staatspräsident, Dimitri Medwedew, müssen einen
instabilen Vielvölkerstaat mit immensen sozialen Brüchen
zusammenhalten. Die bürgerliche Mittelschicht, die ein demokratisches
Gemeinwesen tragen kann, wächst erst langsam heran. Dazu ist das
russische Selbstbewusstsein durch den Verlust des Weltmachtstatus
angegriffen. Das provozierende Verhalten der USA in Georgien und
anderswo tut ein Übriges. Russland fühlt sich in die Enge getrieben,
vor allem aber unverstanden. Deshalb handelt Bundeskanzlerin Angela
Merkel ungeschickt, wenn sie dem zweifelhaften georgischen
Präsidenten Saakaschwili, der den Krieg vom Zaum brach, die
Nato-Mitgliedschaft in Aussicht stellt. Nur weil ihr Vorgänger sein
Geld als Gasprom-Lobbyist verdient, muss Schröder nicht unrecht haben
mit seiner Warnung, Russland zu dämonisieren. Der Krieg war
furchtbar, beide Seiten haben Gräueltaten begangen. Als Reaktion eine
der beiden Seiten zu ächten und die andere mit dem Nato-Beitritt zu
belohnen, ist eine zu simple Strategie.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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