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185 Liter Wasser in einer Tüte Chips / Weltwasserwoche 2008: WWF fordert weltweites Wassermanagement. Virtuelles Wasser: Hinter Produkten des täglichen Bedarfs verstecken sich ungeahnte Wassermassen.

Geschrieben am 17-08-2008

Frankfurt (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Vom 17. bis 23. August 2008 treffen sich Experten, Politiker und
Wirtschaftsvertreter in Stockholm zur Weltwasserwoche 2008.
"Wassermangel ist eines der drängenden Probleme unserer Zeit und
nicht nur eine Frage des reinen Vorhandenseins der Ressource, sondern
auch des Zugangs und der Nutzung. Wir brauchen ein weltweites,
international koordiniertes Wassermanagement", erklärt WWF-Experte
Martin Geiger. "Generell gilt: Wasserverbrauch ist nichts schlechtes,
sondern ein ganz natürlicher Vorgang. Wenn jedoch während einer Dürre
noch Wasser abgezweigt und verschwendet wird und dann die Fischer
stromabwärts ihre Lebensgrundlage verlieren, ist das nicht in
Ordnung. Es kommt also drauf an, wann, wo und wie viel Wasser aus der
Natur entnommen wird."

Virtuelles Wasser erhöht Pro-Kopf-Verbrauch
Doch das ist gar nicht so einfach festzustellen. Der
Wasser-Fußabdruck eines jeden Menschen setzt sich nämlich nicht nur
aus der Dusche am Morgen, Wäsche waschen und dem Toilettengang
zusammen. Hinter jedem Produkt des alltäglichen Lebens verstecken
sich wahre Fluten - und die kommen nicht aus der Wohnortnahen Quelle,
sondern je nach Herkunft gar aus Regionen, die unter Wasserknappheit
und Dürre leiden. Unter dem Begriff "Virtuelles Wasser" fassen
Experten daher die Menge an sauberem Wasser zusammen, die zur
Herstellung eines Produkts verbraucht, verdunstet oder verschmutzt
wird. "Die Deutschen haben beim direkten Pro-Kopf-Verbrauch einen
sehr guten Durchschnittswert. Zählt man jedoch das Virtuelle Wasser
hinzu, schnellt der Fußabdruck eines jeden Bürgers dramatisch nach
oben", führt Martin Geiger aus. "Wir haben die Verantwortung, bei dem
Import von Produkten auf deren Wasserverbrauch bei der Herstellung zu
achten."

Frühstücksei entspricht einer Badewanne
Und das ist oft mehr, als zunächst vermutet: Wer hätte gedacht, dass
hinter einem normalen Frühstücksei 135 Liter Wasser stecken? Das
entspricht in etwa dem Fassungsvermögen einer Badewanne. Wer sein Ei
mit einer Scheibe Brot genießen will, muss noch einmal 40 Liter hinzu
addieren. Die Tasse Kaffee schlägt mit 140 Litern zu Buche, für die
10g-Scheibe Käse werden noch einmal 50 Liter berechnet. Und so
stecken in einem kleinen Frühstück schon 365 Liter virtuelles Wasser.
Das ist jedoch noch wenig im Vergleich zu den 2400 Litern, die für
einen Hamburger aus Rindfleisch benötigt werden. Auch in der Tüte
Kartoffelchips (200g) stecken beachtliche 185 Liter Wasser. Ein
Computerchip von 2g Gewicht verbraucht im Laufe seiner Herstellung 32
Liter, das Baumwoll-T-Shirt benötigt 4100 Liter und ein Neuwagen
verschlingt - durch hohen Rohstoff- und Materialaufwand - 450.000
Liter Wasser.

Verantwortungsvoller Umgang angemahnt
Einige Unternehmen haben die mahnenden Zeichen der Zeit erkannt,
effektive Wasser-Recyclingsysteme eingeführt und streben ein
ambitionierte Wassermanagement an. Doch es besteht weiterhin in
vielen Bereichen erheblicher Optimierungsbedarf. "Es liegt an den
Unternehmen bei der Herstellung von Produkten auf einen nachhaltigen
und umweltschonenden Wasserverbrauch zu achten", sagt
WWF-Wasserexperte Martin Geiger abschließend und fordert zugleich von
der Politik: "Regierungen sollen mit gutem Beispiel vorangehen und
einen Politikrahmen für verantwortungsvollen Umgang mit Wasser
setzen."

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
WWF World Wide Fund For Nature
Roland Gramling Pressestelle
Telefon: 069/ 79 144 216
E-Mail: Roland.Gramling@wwf.de

- Hintergrundinformationen: www.wwf.de/weltwasserwoche
- Interviewpartner: Martin Geiger, WWF, Tel. 0162/29 144 10
- Interviewpartner auf der Weltwasserwoche Stockholm: Jörg Hartmann,
Tel. 0162/29 144 38


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