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Oskar Lafonatine im "RTL Nachtjournal"-Interview: Keine Berühungsängste gegenüber Ypsilanti

Geschrieben am 12-08-2008

Köln (ots) - Oskar Lafontaine, Vorsitzender der Linkspartei, hat
in einem RTL-Interview am Dienstag bekräftigt, dass die Linkspartei
die hessische SPD-Landeschefin Andrea Ypsilanti bei einem neuerlichen
Versuch zur Bildung einer rot-grünen Minderheitsregierung
unterstützen würde. "Wir werden sie wählen, falls sie handelseinig
wird mit den Grünen und falls das Programm nicht dicke Klopse für uns
beinhaltet." Spekulationen, die Linkspartei würde eine Unterstützung
maßgeblich auch davon abhängig machen, eine Ministerliste
mitbestimmen zu können, wehrte Lafontaine gegenüber RTL ab. "Ich
führe nicht die Verhandlungen für die Fraktion, aber soweit ich
diejenigen verstanden habe, die mit mir gesprochen haben, kommt es
auf die Inhalte an, das ist das Entscheidende."

Der frühere SPD-Bundesvorsitzende und ehemalige saarländische
Ministerpräsident betonte weiter, er sei offen für ein zeitnahes
Gespräch mit Andrea Ypsilanti. "Ich habe keine Berührungsängste, mit
einer sozialdemokratischen Politikerin oder einem Politiker zu
sprechen. Die Ängste sind mehr auf der anderen Seite."
Für die Kritik am politischen Kurs Ypsilantis und den Vorwürfen, sie
würde bei einem Zusammengehen mit der Linkspartei Wortbruch
betreiben, zeigte Lafontaine kein Verständnis. "Das ist eine
Ungerechtigkeit in der deutschen Öffentlichkeit. Ich wundere mich,
dass das quer durch viele Medien geht. Man kann lügen und tricksen,
soviel man will. In Hamburg haben die Grünen vor der Wahl auch
gesagt, mit der CDU nicht. Alles schon vergessen. Vor der
Bundestagswahl haben beide großen Parteien gesagt, die Mehrwertsteuer
nur um ein bis zwei Prozent, die anderen überhaupt nicht zu erhöhen.
Alles vergessen. Diese Lügen dürfen alle stattfinden, nur hier, wenn
jemand mit der Linken zusammenarbeiten will, stehen die deutschen
Medien Kopf. Frau Ypsilanti hat sich selbst in eine Falle begeben.
Sie hat Aussagen gemacht, die nicht miteinander vereinbar sind. Wenn
man Koch ablösen will, dann braucht man eben Partner. Wenn man eine
andere Politik durchsetzen will, braucht man eben Partner. Will man
Koch ablösen, will man eine andere Politik, dann muss man halt mit
der Linken zusammenarbeiten."

Mit Blick auf die veränderte Parteienlandschaft appellierte
Lafontaine an die SPD, möglichst rasch ihre Identität wieder zu
finden. "Die SPD spielt in der deutschen Demokratie eine wichtige
Rolle. Wenn die SPD immer weiter an Zustimmung verliert und sich
nicht selbst findet, wird es so schnell keine handlungsfähige linke
Mehrheit in Deutschland geben."

Das Interview führte Ilka Essmüller. Die vollständige Fassung wird
in der Reihe der RTL-Sommerinterviews in der heutigen Ausgabe des
"RTL Nachtjournals" ab 00.00 Uhr ausgestrahlt.

Bei Verwendung bitte Quellenangabe "RTL Nachtjournal" beachten.

Rückfragen: Matthias Bolhöfer, RTL Kommunikation, Tel.: 0221/456
4227

Originaltext: RTL
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7847
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7847.rss2

Pressekontakt:
RTL
Kommunikation
Matthias Bolhöfer
Telefon: 0221 / 456 4227
Fax: 0221 / 456 4293
matthias.bolhoefer@rtl.de


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