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Rheinische Post: Clement zeigt ein wenig Reue Kommentar VON DETLEV HÜWEL

Geschrieben am 07-08-2008

Düsseldorf (ots) - Wolfgang Clement war allem Anschein nach von
seinem Freund Otto Schily gut beraten, einen Schritt auf alle jene
Genossen zuzugehen, die ihm seine Querschüsse gegen die hessische
SPD-Politikerin Andrea Ypsilanti übel ankreiden. Gewiss: Clements
Attacke gegen die eigene Spitzenkandidatin mitten im hessischen
Wahlkampf war höchst unsolidarisch. Er selbst hätte sich, als er
selbst noch Wahlen gewinnen wollte, gegen solche Angriffe aus den
eigenen Reihen schärfstens verwahrt. Eine Rüge wäre deshalb
angebracht gewesen. Doch der von der Schiedskommission der NRW-SPD
beschlossene Parteiausschluss schießt übers Ziel hinaus, weil er wie
ein Denk- und Sprechverbot wirkt. Landeschefin Hannelore Kraft hätte
es nie so weit kommen lassen dürfen. Folgte man der Logik diesem
Gremiums, drohte auch Parteichef Beck der Ausschluss, weil er mit
seinen rot-roten Lockerungsübungen vor der Hamburg-Wahl zu dem
schlechten SPD-Ergebnis mit beigetragen haben dürfte. Clement hat
gestern einen Spagat vollzogen. Er hat immerhin "Es tut mir leid"
gesagt und damit ein wenig Reue gezeigt. Er hat aber zugleich
deutlich gemacht, dass er sich keinen Maulkorb anlegen lassen wird.
Auf dieser Basis müsste eine Einigung zu erzielen sein. Der Fall
Clement bleibt aber mit Sicherheit Wahlkampfmunition für die anderen
Parteien.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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