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Jahresbilanz 2007: Einnahmen stabilisiert - Myanmar (Birma): Hilfe muss auch nach Zyklon weiter gehen

Geschrieben am 01-08-2008

Berlin (ots) - Die deutsche Sektion von ÄRZTE OHNE GRENZEN hat im
vergangenen Jahr 34,5 Millionen Euro eingenommen. "Damit haben sich
die Einnahmen auf hohem Niveau stabilisiert", sagte der
Vorstandsvorsitzende, Tankred Stöbe, am Freitag in Berlin. Ausgegeben
hat die Organisation im Jahr 2007 insgesamt 45,7 Millionen Euro. Mit
fast 87 Prozent der Ausgaben (39,6 Mio Euro) wurden die Projekte der
Organisation unterstützt. Die Ausgaben waren damit höher als die
Einnahmen. Zu den Ländern, die am meisten finanzielle Unterstützung
erhielten, gehören Myanmar (Birma) und Somalia. Die Krisen in diesen
Ländern erhalten nach wie vor zu wenig öffentliche Aufmerksamkeit.

"Knapp drei Monate nach dem Zyklon Nargis brauchen die
Überlebenden noch immer Hilfe", sagte Stöbe. "Mehr noch: Die
Bevölkerung Myanmars hat sich bereits vor dem Sturm in einer
dramatischen Situation befunden, von der man aber nur wenig erfahren
hat." Die Birmesen leben seit 1962 praktisch von der Außenwelt
abgeschlossen und leiden unter Unterdrückung und Vernachlässigung.
Das Regime gibt so wenig für Gesundheit aus wie kaum eine andere
Regierung weltweit. Gleichzeitig macht es die Arbeit für
Hilfsorganisationen schwer. Nur wenige waren vor dem Sturm vor Ort.

Zehntausende Birmesen sterben jährlich an Malaria und HIV/Aids.
"Zu einer chronischen Krise kam mit Nargis eine akute Katastrophe
dazu", sagte Stöbe. Er warnte davor, die Birmesen wieder zu
vergessen. "Die Menschen leiden weiter und wir dürfen sie nicht
allein lassen", sagte er. "Es gibt weiter viel zu tun und dafür ist
die Hilfe von vielen Organisationen notwendig."

Auf die kritische Situation in Somalia machte Frank Dörner,
Geschäftsführer von ÄRZTE OHNE GRENZEN, aufmerksam. Die Organisation
arbeitet seit 1991 in dem ostafrikanischen Konfliktland. Das Leid der
Menschen und die Schwierigkeiten, ihnen zu helfen, seien schon immer
groß gewesen, sagte Dörner. "In den vergangenen Monaten hat sich die
Situation aber noch einmal drastisch verschlimmert. Gleichzeitig
erleben wir, wie die Menschen immer weniger Hilfe erhalten."

Geschätzte zwei Millionen Menschen sind in Somalia vertrieben
worden. In provisorischen Unterkünften versuchen Hunderttausende,
ohne ausreichend sauberes Wasser oder medizinische Versorgung zu
überleben. ÄRZTE OHNE GRENZEN hat 2007 rund eine halbe Million
Konsultationen durchgeführt und mehr als 10.000 Patienten stationär
behandelt, darunter Tausende Gewaltopfer.

Derzeit ist es für die Organisation aber nicht mehr möglich,
dauerhaft internationale Mitarbeiter vor Ort zu haben. Ende Januar
wurden drei ihrer Mitarbeiter bei einem gezielten Anschlag getötet.
Die Programme von ÄRZTE OHNE GRENZEN laufen aber dank des großen
Engagements der somalischen Mitarbeiter vorerst weiter. "Wir wissen
nicht, wie lang die Projekte ohne internationale Experten auskommen
können", sagte Dörner. Er forderte alle Konfliktparteien und die
Bevölkerung dazu auf, unabhängige humanitäre Hilfe möglich zu machen.

Die Mehrausgaben im Jahr 2007 waren durch freie Rücklagen aus dem
Jahr 2006 möglich. Diese Rücklagen sind eine indirekte Folge des
allgemein sehr hohen Spendenaufkommens nach dem Tsunami 2004 in
Südostasien. "Obwohl alle Tsunamispenden bereits bis Ende 2006
vollständig eingesetzt wurden, verblieb eine hohe freie Rücklage für
die Mehrausgaben", sagte Stöbe.

Originaltext: Ärzte ohne Grenzen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6684
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6684.rss2

Pressekontakt:
Anfragen für Interviews: Pressestelle, 0163-8808 405. Bildmaterial:
Barbara Sigge, 030/22337700.
Vollständige Pressemappe abrufbar unter: www.aerzte-ohne-grenzen.de


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