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Rheinische Post: Sprache muss leben Kommentar VON LOTHAR SCHRÖDER

Geschrieben am 30-07-2008

Düsseldorf (ots) - Deutschland ist eins der wenigen Länder
Europas, das seinen Namen seiner Sprache verdankt: der theodisca
lingua, der Volkssprache unter Karl dem Großen. Doch ausgerechnet der
Umgang mit diesem Erbe gereicht uns nicht zur Ehre. Dabei geht es ja
gar nicht um die kläglichen Kuriositäten der Rechtschreibreform.
Manches wurde bereits zurückgenommen, anderes wird folgen. Auch darf
man nicht die Sprache als steingemeißelte Ewigkeit begreifen, die so
und nicht anders bis zum Sanktnimmerleinstag zu bestehen habe.
Sprache lebt, verändert und entwickelt sich, wird schneller, mitunter
fremder. Aber: Sprache bleibt stets ein "Dienstleister" der
Verständigung wie der Erinnerung. Das Ärgerliche am neuen Regelwerk
sind weniger seine Auswüchse als vielmehr die starre Haltung der
vermeintlichen Reformer. Sie hat die Menschen müde werden lassen,
fast gleichgültig. Vieles scheint jetzt in unterschiedlichen
Varianten erlaubt zu sein, und sollte etwas falsch sein, ist die
Wahrscheinlichkeit groß, dass der andere es nicht besser weiß. Also
was soll's? Damit allerdings droht uns das Gefühl der Verantwortung
gegenüber einer Sprache zu entgleiten, die auch Bindeglied ist
nämlich einer Gemeinschaft, die sich in ihrem Namen gefunden hat.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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