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Westdeutsche Zeitung: Obama drückt der amerikanischen Debatte seinen Stempel auf - US-Wahlkampf unter der Siegessäule = Von Peter De Thier

Geschrieben am 23-07-2008

Düsseldorf (ots) - Barack Obama hat wieder einmal überrascht.
Seine erste und wohl auch einzige Auslandsreise bis zu den US-Wahlen
im November ist das beherrschende Thema in den USA. Dass Obama auch
in Europa zum Medienliebling aufsteigt und ihm der rote Teppich
ausgerollt wird, als wäre er bereits Präsident, verwundert dabei
angesichts seiner Rockstarqualitäten kaum. Aber fast unfassbar ist
aus Sicht politischer Experten in den USA, dass ein Senator, der erst
in fünf Wochen überhaupt formal zum Präsidentschaftskandidaten gekürt
wird, der außenpolitischen Debatte in Amerika schon jetzt seinen
Stempel aufdrücken kann.

Mehr noch: Erstmals wird die Diskussion um einen konkreten
Zeitplan für den Rückzug der US-Truppen mit einer Brisanz geführt,
die auch den republikanischen Kandidaten John McCain zum Umdenken
zwingen könnte. Obama ist es dabei nicht nur gelungen, mit dem
Vorurteil aufzuräumen, er sei im Gegensatz zum dekorierten
Kriegsveteranen McCain zu blauäugig, um in globalen Konflikten
bestehen zu können. Er zwang McCain sogar zum Eingeständnis, dass
eine teilweise Verlegung von US-Truppen von Irak nach Afghanistan
erforderlich sein könnte, um dort die Aktivitäten der
wiedererstarkten El Kaida im Keim zu ersticken. Allein die
Aggressivität, mit der McCain jetzt an der Heimatfront reagiert und
Obama fast wütend vorwirft, den Erfolg der Truppenaufstockung im Irak
nicht anzuerkennen, liefern den Beweis für die Nervosität und
Verlegenheit des Republikaners.

Bei aller Begeisterung für Obama aber sollte nicht vergessen
werden, dass seine Tournee in den Irak, nach Afghanistan, Israel und
heute nach Berlin nicht dem jeweiligen Gastgeber oder dessen
Landsleuten gilt. Obamas einziges Ziel ist es, vor dem amerikanischen
Fernsehpublikum, also seinen Wählern, den Vorwurf zu entkräften, er
sei ein außenpolitischer Anfänger. Seine Inszenierung ist
professionell, die Kulissen in Kabul, Bagdad oder Berlin sollen
seiner Kampagne den Glanz historischer Bedeutsamkeit verleihen.
Natürlich ist der Senator aus Illinois noch nicht gewählt. Dass
Barack Obama aber ein effektiver Präsident sein kann, auch auf der
globalen Bühne, dürfte nach dieser Reise für immer mehr Amerikaner
außer Frage stehen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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