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Rheinische Post: Die Politik schätzt ihre Soldaten nicht Kommentar VON SVEN GÖSMANN

Geschrieben am 20-07-2008

Düsseldorf (ots) - Es bleibt peinlich, dass sich Bundeskanzlerin
Angela Merkel, ihr Vize Frank-Walter Steinmeier und andere erst nach
öffentlichem Druck bemüßigt fühlten, am ersten feierlichen Gelöbnis
der Bundeswehr-Rekruten vor dem Reichstag teilzunehmen. Es bleibt
eine Blamage für viele aus der politischen Klasse, dass sie ihren
Urlaub oder den Fernsehsessel dem Besuch dieses Ereignisses vorzogen.
Die ärgerliche Debatte um Ort und Besucher des Gelöbnisses richtet
ein grelles Licht darauf, wie sich unsere Wohlstandsgesellschaft von
der Bundeswehr als einem Garanten ihrer Freiheit und Sicherheit
entfernt hat. Es gibt unter aktiven Politikern kaum noch solche, die
aus tieferer Überzeugung oder eigenem Erleben ein enges Verhältnis zu
den Streitkräften pflegen. Da nur knapp 25 Prozent eines
wehrtauglichen Jahrgangs eingezogen werden, ist das Leitbild vom
Bürger in Uniform bloße Wunschvorstellung. Weiten Teilen der
Bevölkerung ist die Bundeswehr fremd, weil sie selbst oder ihre
Familie keinen Bezugspunkt mehr zu ihr haben. Dass die Armee in
riskante Auslandseinsätze geschickt wird, gleichzeitig aber
finanziell unzureichend ausgestattet wird, ist auch diesem Umstand
geschuldet. Die Zeit, in der die Politik ihre Soldaten liebte, ist
glücklicherweise lange vorbei. Ihren Respekt aber haben sie heute
mindestens verdient.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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