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BUND, PAN und Berufsimker fordern Verbot Bienen tötender Pestizide

Geschrieben am 17-07-2008

Berlin (ots) - Das Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN), der Deutsche
Berufs- und Erwerbs-Imkerbund (DBIB) und der Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) forderten heute
Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer auf, alle Pestizide mit
den Bienen gefährdenden Insektengiften Clothianidin und Imidacloprid
der Firma Bayer CropScience umgehend zu verbieten. Seehofer müsse
zudem dafür sorgen, dass Bienen gefährdenden Pestiziden in
Deutschland und der EU die Zulassung entzogen wird. Wenn Ende August
mit Clothianidin und Imidacloprid gebeizter Raps ausgesät werde,
drohe ein ähnliches Bienensterben wie im Frühjahr, als mit
Clothianidin-haltigen Pestiziden gebeizter Mais in Baden-Württemberg
zehntausende von Honigbienen-Völkern tötete.

Nachdem zunächst die Zulassung von Clothianidin- und
Imidacloprid-haltigen Beizmitteln ausgesetzt worden war, hatte das
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) Ende
Juni die Zulassung einiger dieser Mittel für die Anwendung bei Raps
wieder in Kraft gesetzt. Die genannten Wirkstoffe werden meist in
Beizmitteln für Mais, Karotten, Rüben, Raps und Kartoffeln
eingesetzt.

"Die Folgen des Bienensterbens sind nicht nur für uns Imker
verheerend. Bienen sind auch für die Bestäubung vieler Kulturpflanzen
in der Landwirtschaft extrem wichtig", sagte Manfred Hederer,
Präsident der Berufsimker. "Das Gift, das jetzt auf die Felder kommt,
kann erneut große Schäden anrichten, auch wenn der Beize mehr
Haftmittel beigemengt werden soll. Clothianidin und Imidacloprid
bleiben auf dem Acker und jede neue Aussaat bringt mehr davon in die
Umwelt."

Mit Produkten, die die Wirkstoffe Clothianidin und Imidacloprid
enthalten, machte Bayer CropScience im vergangenen Jahr weltweit
einen Umsatz von 793 Millionen Euro. Susan Haffmans von PAN wies auf
mögliche Umweltschäden auch in anderen Ländern hin. "Wenn schon der
hohe technische Standard hierzulande keinen ausreichenden Schutz vor
Vergiftungen bietet, dann ist es höchst zweifelhaft, dass Tierwelt
und Natur in den Exportländern unversehrt bleiben. Statt
gebetsmühlenhaft beschworener `technischer Lösungen` dürfen Bienen
gefährdende Pestizide gar nicht erst zugelassen werden. Erforderlich
ist die konsequente Umsetzung praxiserprobter Alternativverfahren.
Dazu zählt insbesondere eine dreigliedrige Fruchtfolge, bei der auf
einem Acker nur alle drei Jahre die gleiche Kultur angebaut wird."

Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND: "Landwirtschaftsminister
Seehofer muss sich auf EU-Ebene für einen besseren Schutz der Bienen
und der biologischen Vielfalt insgesamt einsetzen. Für den Menschen
und für die Natur gefährliche Pestizide müssen endlich verboten
werden. Die naturnahe Landwirtschaft braucht diese Agrargifte nicht,
deshalb ist auch die entschlossene Förderung des Ökolandbaus ein
entscheidender Schritt bei der Zurückdrängung der Risiken."

Ein Hintergrundpapier über die Bedrohung (speziell der Bienen)
durch Pestizide finden Sie im Internet unter:
http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/chemie/20080716_c
hemie_bienen_hintergrund.pdf

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Katja Vaupel (BUND), Tel. 030-27586422,
Susan Haffmans (PAN), Tel. 040-399191025,
Manfred Hederer (DBIB), Tel. 0172-8206459 bzw.
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressestelle, Tel. 030-27586-425/489,
Fax: -440, E-Mail: presse@bund.net


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