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"Stillstand statt Fortschritt" / G8-Gipfel in Japan ohne beachtenswerte Ergebnisse

Geschrieben am 09-07-2008

Bonn (ots) - Die Bilanz des Bundesverbandes
entwicklungspolitischer Nichtregierungsorganisationen (VENRO)
anlässlich des zu Ende gehenden G8-Gipels in Japan fällt ernüchternd
aus: Weder bei der Nahrungssicherung noch beim Klimaschutz oder den
Millenniumsentwicklungszielen (MDG) sind nennenswerte Fortschritte
erzielt worden.

"Wir müssen es schon als Erfolg werten, dass es in Toyako keine
Rückschritte gab. Dies betrifft speziell die zugesagte Steigerung der
Entwicklungshilfe für Afrika und den universellen Zugang zur
HIV/Aids-Prävention", erklärt Ulrich Post, stellvertretender
VENRO-Vorstandsvorsitzender.

Die acht Industriestaaten hatten - zuletzt 2007 beim G8-Gipfel in
Heiligendamm - zugesagt, die Hilfsgelder für Afrika um 25 Milliarden
US-Dollar bis 2010 zu steigern und bis zu diesem Zeitpunkt auch einen
universellen Zugang zu Maßnahmen der HIV/Aids Prävention und
Behandlung zu erreichen.

Die Gruppe der Acht hat in Toyako zumindest den Zeitraum
festgelegt, in dem die versprochenen 60 Milliarden Dollar für
HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose bereitgestellt werden müssen -
innerhalb von fünf Jahren. "Dies ist ein erster Schritt in die
richtige Richtung. Doch mit diesen Geldern kann nicht mal der
universelle Zugang zur HIV/Aids-Prävention und Behandlung finanziert
werden - geschweige denn Malaria, Tuberkulose oder andere
Infektionskrankheiten bekämpft werden", so Post. Nach Angaben der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhalten derzeit nur rund ein
Drittel der bedürftigen HIV-Infizierten eine Behandlung mit
virenhemmenden Medikamenten.

Keinerlei Fortschritte wurden auf dem Treffen in Japan bei der
Umsetzung der MDG im Bereich Bildung sowie der Wasser- und
Sanitärversorgung erzielt. Und das, obwohl diese Themen ganz oben auf
der Agenda standen. VENRO kritisiert zudem, die mangelnde Fähigkeit
zur Selbstkritik der acht Industriestaaten. Obwohl die
Agrarsubventionen ihrer Länder und die Biotreibstoffpolitik zu den
Hauptursachen der akuten Nahrungskrise zählen, gibt es keine
Erklärung der G8, ihre eigene wettbewerbsverzerrende und
preistreibende Politik zu ändern.

"In Anbetracht dessen, dass die aktuelle Nahrungskrise Millionen
Menschenleben bedroht, hätte man sich ein deutlicheres Bekenntnis der
G8 zum Handeln gewünscht", so das Fazit des Verbandes.

VENRO ist der Bundesverband entwicklungspolitischer
Nichtregierungsorganisationen (NRO). Ihm gehören 116 deutsche NRO an,
die als Träger der privaten oder kirchlichen
Entwicklungszusammenarbeit, der Nothilfe sowie der
entwicklungspolitischen Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit
tätig sind.

"Deine Stimme gegen Armut" ist eine gemeinsame Initiative von
VENRO, Herbert Grönemeyer und befreundeten Fachleuten der PR-und
Medienbranche. Die Aktion fordert von der Bundesregierung mehr
Engagement bei der Umsetzung der Millenniumsentwicklungsziele (MDG)
bis zum Jahr 2015. Deine Stimme gegen Armut ist die deutsche
Plattform der "Weltweiten Aktion gegen Armut"- Global Call against
Poverty (GCAP), deren Symbol das "weiße Band" ist.

Originaltext: VENRO e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70355
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70355.rss2

Pressekontakt:
VENRO e.V.
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kirsten Prestin
Kaiserstr. 201
53113 Bonn
Tel.: 0228 - 946 77-14, (0)152 - 086 409 95
Fax: 0228 - 946 77-99
E-Mail: k.prestin@venro.org
http://www.venro.org


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