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Helmut Schmidt: Ich habe ein dickes Fell

Geschrieben am 09-07-2008

Hamburg (ots) - Der ZEIT-Herausgeber und ehemalige Bundeskanzler
Helmut Schmidt spricht über seinen Führungsstil während und nach
seiner Regierungszeit. Widerspruch habe er immer geschätzt, sagt er
dem ZEITmagazin. "Er musste aber begründet sein. Ich schätze jeden
Widerspruch und jede begründete Kritik. Das gilt auch heute noch für
den 89-Jährigen." Auch Kritik habe er gut annehmen können: "Ich habe
ein ganz dickes Fell. Allerdings habe ich mich manchmal künstlich
aufgeregt." Loben sei ihm hingegen schwerer gefallen: "Ich habe im
Laufe des Lebens gelernt, dass es notwendig ist, andere Leute auch zu
loben. Ich selber bin kaum jemals von einem Vorgesetzten gelobt
worden; aber ich habe das Lob auch nicht vermisst."

Schmidt: "Jede wichtige Entscheidung habe ich erst nach
sorgfältiger Diskussion getroffen. Es gab allerdings auch
Entscheidungen, die für mich so eindeutig waren, dass es keiner
Diskussion bedurfte." Als Beispiel nennt er eine Rede in London, die
er nach einer offiziellen Ansprache beim Abendessen im kleineren
Kreise über die sowjetische Bedrohung mit atomaren
Mittelstreckenraketen gehalten habe: "In mir brodelte es, ich habe
frei geredet. Das führte später zu dem berühmten
Nato-Doppelbeschluss. Das entgegengesetzte Beispiel: Bei der
Entführung von Schleyer und bei der Geiselnahme in Stockholm haben
wir jeden Schritt vorher in einem nicht ganz kleinen Kreis von
politisch Verantwortlichen überlegt. Und zwar keineswegs nur unter
Regierungspersonen, Strauß und Kohl waren auch beteiligt."

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
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Pressekontakt:
Das komplette ZEIT-Interview der nachfolgenden Meldung senden wir
Ihnen für Zitierungen gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte
an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de)


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