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LVZ: Leipziger Volkszeitung zu U-Bahn-Schlägern

Geschrieben am 08-07-2008

Leipzig (ots) - Nein, es hilft nicht, die Augen zu schließen. Die
schwer erträglichen Bilder, auf denen Brutalos einen Rentner in
München halb tot treten, sind so oft über die Bildschirme gelaufen,
dass sie sich ins Hirn eingebrannt haben. Gestern hat das Landgericht
München die Täter mit angemessener Härte bestraft. Und prompt sind
aus diesem Anlass die Aufzeichnungen der Überwachungskameras in die
Nachrichtensendungen zurückgekehrt. Dabei zeigen die Aufnahmen
lediglich die Spitze eines Eisberges. Der U-Bahn-Überfall zeugte zwar
von ungewöhnlicher Grausamkeit, aber er war letztlich nur eines von
217923 Gewaltdelikten im vergangenen Jahr. 217923-mal Rohheit auf der
einen, Qual und Angst auf der anderen Seite. Die Zahl der Übergriffe
steigt, und vor allem junge Menschen schlagen immer öfter zu. Mehr
als 40 Prozent der Gewalttäter sind noch keine 21 Jahre alt.
Debatten um Jugendkriminalität werden meist ideologisch geführt.
Konservative fordern harte Strafen, Linke mehr Sozialarbeit. In
Wahrheit können Erziehungsversuche allenfalls glücken, wenn dabei
Regeln ohne Wenn und Aber durchgesetzt werden. Und: Prävention dämmt,
sofern sie gelingt, nur die Kriminalität von übermorgen ein. Der
Schutz der Allgemeinheit kann nicht so lange warten. Zu Recht haben
die Richter das Geschehen in München als Mordversuch gewertet und
konsequent geahndet. Es liegt im öffentlichen Interesse, auch junge
Schwerkriminelle aufgrund der Wiederholungsgefahr langjährig
wegzusperren.
Nein, es bringt nichts, die Augen vor der Statistik zu verschließen:
Knapp neun Prozent der Bevölkerung in Deutschland haben keinen
hiesigen Pass, doch der Anteil der Ausländer unter den jungen
Gewalttätern liegt bei 50 Prozent. Täter wie Serkan A. und Spyridon
L. schaden ihren Landsleuten, vergiften das Klima. Die hohe
Gewaltbereitschaft junger Ausländer weckt allgemeine Ängste. Bei
Deutschen entstehen so Vorurteile, von denen zu Unrecht auch die
gesetzestreue Mehrheit der Einwanderer betroffen ist. Deshalb ist es
ein Beitrag zur Integration, ausländische Schwerkriminelle
abzuschieben, sofern dies rechtlich möglich ist. Das erleichtert ein
gedeihliches Zusammenleben der Hiesigen und der Zugereisten in
Deutschland.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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