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Börnsen: Sprachenvielfalt für ein tolerantes Europa unerlässlich

Geschrieben am 08-07-2008

Berlin (ots) - Anlässlich des 10. Jahrestages der Zustimmung
Deutschlands zur Europäischen Charta der Regional- und
Minderheitensprachen erklärt der kultur- und medienpolitische
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup)
MdB:

Alle zwei Wochen stirbt irgendwo auf unserer Welt eine Sprache.
Über 3000 Sprachen sind weltweit vom Aussterben bedroht. In Europa
sind neun Sprachen fast ganz ausgestorben, 26 weitere stark bedroht.
Mit dem schleichenden Sprachentod gehen einher: kulturelle Verarmung,
der Verlust traditionellen Wissens, der Kommunikation, der Identität
überhaupt. Der Erhalt sprachlicher Vielfalt, der Schutz von
Minderheiten- und Regionalsprachen muss daher auf der politischen
Agenda eine wesentliche Rolle spielen.

Durch Gesetz vom 9. Juli 1998 hat der Deutsche Bundestag der
Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen
zugestimmt. Deutschland hat sich damit als eines der ersten Länder
zum Schutz und zur Förderung seiner nationalen Regional- und
Minderheitensprachen verpflichtet: Niederdeutsch, Sorbisch,
Friesisch, Romanes und Dänisch. Ihre Pflege und Förderung obliegen zu
allererst den Ländern, wobei Schleswig-Holstein als fünfsprachiges
Bundesland eine herausragende Vorreiterrolle einnimmt. Doch auch der
Bund beteiligt sich intensiv an der Förderung von Minderheiten und
Regionalsprachen: Im Jahre 2008 wurden dafür insgesamt von Seiten des
Bundesbeauftragten für Kultur und Medien rund 10 Millionen Euro
aufgewendet, ein unverzichtbarer Beitrag der den Respekt vor unserer
sprachlichen Vielfalt und den Trägern dieser Sprachen bezeugt.

Doch auch wenn vieles vertraglich und gesetzlich geregelt ist -
Sprachgebrauch in Kindergärten und Schulen, in Gottesdiensten, in
staatlichen und kommunalen Verlautbarungen, in den Medien, im
Justizwesen und im Gesundheitsdienst - für das Überleben der Sprachen
wird entscheidend sein, dass sie tatsächlich im Alltag gesprochen und
weiterentwickelt werden. Die Übersetzung von Populärliteratur, wie
der Asterix-Bände oder Harry Potter ins Plattdeutsche, ist ein
wesentlicher Schritt, wieder Menschen für diese Sprache zu gewinnen.

Notwendig ist eine zwischen Bund, Ländern und Kommunen abgestimmte
und ressortübergreifende Förderung der Kulturen der autochthonen
Minderheiten. Z. B. ein bundesdeutscher Theater- oder Literaturpreis,
der die Kunst und Kultur der nationalen Minderheiten oder des
Niederdeutschen würdigt. Dies würde auch die Ernsthaftigkeit der
Politik unterstreichen, sich neben dem Erhalt des kulturellen Erbes
auch für die übergeordnete Bedeutung der Bewahrung von
Minderheitensprachen einzusetzen: Toleranz und Offenheit für andere
Kulturen, innerstaatliche Verständigung und Integration. Die
Vermittlerfunktion von Sprache zu stärken, ist in einem Europa der
Regionen, das ethnische Ausgrenzung ablehnt, unerlässlich.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


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