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Südwest Presse: Kommentar zur Reform des Personenstandsrechts (Ehe)

Geschrieben am 06-07-2008

Ulm (ots) - Gut gemeint ist das Gegenteil von gut. Das drängt sich
bei der Reform des Personenstandsrechts auf, die es von 2009 an
ermöglicht, dass Paare kirchlich getraut werden, auch wenn sie nicht
zuvor auf dem Standesamt waren.
Die Notwendigkeit des weltlichen Standesamts für eine Ehe war Teil
des Kulturkampfes Otto von Bismarcks, der die Macht der katholischen
Kirche brechen wollte. Doch seit dem 19. Jahrhundert hat sich
gesellschaftlich viel verändert. Entgegenkommen wollte man mit der
Reform Paaren, die sich sichtbar aneinander binden wollen, bei einer
weltlichen Heirat aber aus früheren Ehen stammende Renten- oder
Pensionsansprüche verlieren würden.
Denn eine ausschließlich kirchliche Ehe wird ohne Einfluss auf die
finanziellen gesetzlichen Folgen sein - was allerdings dann auch im
Falle einer Trennung für Unterhalts- und Zugewinnansprüche gilt.
Deswegen signalisieren die katholische Kirche und die evangelischen
Landeskirchen in großer Zahl, dass sie weiter auf einem weltlichen
Trauschein bestehen, um die vermeintlich Schwächeren zu schützen. Für
Christen wird die Reform also weitestgehend ohne Belang sein.
Aber wie ist das mit den Muslimen? Denn, darauf weist die
Rechtsanwältin Seyran Ates hin, wenn die standesamtslose Ehe allein
Sache der Glaubensgemeinschaften ist, könne jeder Imam nach
Schariarecht männliche Muslime unter Voraussetzungen viermal
verheiraten. Das hätte Einfluss auf Einwanderung und Sozialhilfe,
denn welche Behörde würde beim Scheitern solcher Ehen die verstoßenen
Frauen abschieben, zumal, wenn sie hier geborene Kinder haben? Ihr
Unterhaltsanspruch aber wäre schwach. Ist das bedacht?

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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