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Westdeutsche Zeitung: Erleichterte Zuwanderung sichert unsere Zukunft = von Martin Vogler

Geschrieben am 06-07-2008

Düsseldorf (ots) - Die Deutschen sterben gar nicht aus, sie gehen
nur ins Ausland. - An dieser meist augenzwinkernd geäußerten
Beobachtung ist Wahres dran, beim genauen Hinschauen sogar
Dramatisches. Denn die meisten der 160 000 Deutschen, die - Tendenz
steigend - jährlich auswandern, sind hoch qualifiziert. Sie fehlen
hier am Arbeitsmarkt.
Das Gegenargument, dass ja sogar mehr als das Dreifache an
Einwanderern ins Land kommt, stimmt nur bedingt. Denn viele
Immigranten haben keine oder nur eine schlechte Ausbildung. Auch
diese Menschen sind willkommen, wenn sie sich integrieren. Sie
sollten allerdings nicht so deutlich wie derzeit die Mehrheit
stellen. Nicht einmal jeder fünfte Einwanderer gilt nämlich als
hochqualifiziert. Andere Staaten hingegen, etwa Kanada und Irland,
schaffen es, dass die Hälfte der Zuwanderer eine tolle Ausbildung
mitbringt. Vor allem Kanada hat mit einem Punktesystem gute
Erfahrungen gesammelt, das als Vorbild für Deutschland geprüft werden
könnte.
Wenn bei uns hingegen alles so weiter ginge, nähme der
Wirtschaftstandort ernsthaft Schaden. Es gehört also zur wichtigen
Zukunftssicherung, wenn die Bundesregierung um Fachkräfte sogar aus
Nicht-EU-Ländern wirbt. Denn auch die Auswanderer scheren sich bei
der Wahl ihres Traumlandes nicht um staatliche Bündnisse, sondern
gehen dorthin, wo sie persönlich und beruflich die besten Chancen
sehen. Anders herum muss es Deutschland eben schaffen, für gut
Ausgebildete aus aller Welt ein Wunschziel zu werden, indem es sein
Image aufpoliert und bürokratische Hürden reduziert. Solche Zuzüge
würden uns wirtschaftlich und gesellschaftlich bereichern. Dumpfe
Überfremdungsängste wären völlig unangebracht.
Der Effekt hingegen könnte großartig sein. Kürzlich rechnete das
Institut der deutschen Wirtschaft aus, dass schon 100 000 Zuwanderer,
die mindestens das Qualifikationsniveau der deutschen Bevölkerung
haben, innerhalb von zehn Jahren das Bruttoinlandsprodukt um 34
Milliarden Euro wachsen ließen. Dabei müsste auch niemand befürchten,
dass gut ausgebildete Zuwanderer den Einheimischen die Jobs
wegnähmen. Im Gegenteil. Die Wirtschaft könnte sich so positiv
entwickeln, dass insgesamt mehr Arbeitsplätze entstünden.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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