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Allg. Zeitung Mainz: Ein Spielball (Kommentar zu Kliniken)

Geschrieben am 02-07-2008

Mainz (ots) - Ein Drittel der gut 2000 kleineren Krankenhäuser ist
in die roten Zahlen gerutscht. Dem Rest geht es auch nicht gut. Das
Geld reicht vorne und hinten nicht. Es wird an allen Ecken und Kanten
gespart, trotzdem droht vielen Einrichtungen die Pleite. Die
Patienten fühlen sich allzu oft nicht gut aufgehoben, weil Ärzte und
Pflegepersonal zu wenig Zeit haben, sich um die Kranken zu kümmern.
Ein Teil der Probleme ist hausgemacht. Einige Kliniken haben viel zu
spät modernisiert und nicht auf die Kosten geachtet. Wahrscheinlich
ist auch die Zeit vorbei, in der jedes Haus alle Leistungen von der
Blinddarmoperation bis zum komplizierten Eingriff am Knie vorhalten
sollte. Spezialisierungen erhöhen die Qualität und senken den
Aufwand. Ein gehöriges Maß Mitschuld tragen aber auch Bund und
Länder. Die Gesundheitsreformen haben die Krankenhäuser gehörig unter
finanziellen Druck gesetzt. Womöglich ist Ministerin Schmidt über das
Ziel hinausgeschossen. Die aktuelle Bereitschaft zur Zahlung von
Milliardenbeträgen spricht dafür. Die Länder haben für medizinische
Ausstattungen bereitgestellte Beträge oft genug in Baumaßnahmen
gesteckt, die sie eigentlich aus anderen Töpfen hätten bezahlen
müssen. So hat jeder ein Stück zur Krise der Krankenhäuser
beigetragen. Das ändert nichts am Befund. Die Häuser benötigen
dringend viel Geld, wenn kommunale Einrichtungen im deutschen
Gesundheitssystem eine Zukunft haben sollen. Eines ist aber auch
klar: Ein flächendeckendes Kliniksystem kostet mehr Geld als bisher
geplant war. Die Krankenversicherung wird damit noch teurer als sie
bereits ist. Der Streit muss bald beigelegt werden, sonst werden die
Kliniken zum Spielball der Politik im Wahlkampf. Diese Schlacht fände
dann buchstäblich auf dem Rücken der Patienten statt.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
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Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
crossmedia@vrm.de


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