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Rheinische Post: Freitod zu Marktpreisen Kommentar VON REINHOLD MICHELS

Geschrieben am 01-07-2008

Düsseldorf (ots) - Der frühere Bundespräsident und
NRW-Regierungschef Johannes Rau sorgte sich in seinen letzten
Lebensjahren öfter um eine Gesellschaft, die zwar von allem den
Preis, aber von nichts mehr den Wert kenne. Die
Alles-ist-käuflich-Mentalität steckt auch in den umtriebigen
Freitod-Spezialisten, die auf dem Markt der Möglichkeiten
Sterbenskranken oder bloß irgendwie Lebensmüden ihre Hilfe anbieten.
Bei manchen Anbietern ist man versucht, "anbieten" durch "aufdrängen"
zu ersetzen. Wehe einer Gesellschaft, in der alten, schwer kranken,
Kosten verursachenden Menschen Humanität heuchelnde Tipps geflüstert
werden, mit der vergifteten Offerte: "Es steht ihnen natürlich frei,
aber es gibt da heute doch gewisse Möglichkeiten und Vereine, die
beim erlösenden Suizid zur Hand gehen." Fünf Bundesländer stemmen
sich zu Recht mit einer Gesetzesinitiative gegen profil- und
profitsüchtige Freitod-Helfer. Wie so viele giftige Pflanzen sprießen
auch sie lockend, besonders für Suizid-Gefährdete, Menschen im
Ausnahmezustand. Das Schlimme ist auch, dass die eitlen "Dr. Tod",
die selten Ärzte sind, die medizinisch-pflegerische Schwerstarbeit
auf den Palliativ-Stationen unserer Kliniken oder den
bewunderungswürdigen, mitmenschlichen Einsatz in den Hospizen
unerwähnt lassen. Dort sind die wahren Helfer und Menschenfreunde zu
finden.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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