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Börsen-Zeitung: Börsen unter Zugzwang, Kommentar zu alternativen Handelsplattformen von Christopher Kalbhenn

Geschrieben am 26-06-2008

Frankfurt (ots) - Die Gelassenheit, die die alteingesessenen
europäischen Börsen bislang zur Schau stellten, wenn sie nach dem
Risiko durch die alternativen Handelsplattformen befragt wurden, ist
nun endgültig als Schauspielerei entlarvt. Die Unruhe, ja Angst, die
die neue Konkurrenz verursacht, belegt die Flucht nach vorne, für die
sich die London Stock Exchange entschieden hat, die in Kooperation
mit Lehman Brothers eine alternative Plattform aufzieht. Auch das
Vorhaben der Deutschen Börse, den eigenen Handelsstart um eine halbe
Stunde vorzuverlegen, ist eine Reaktion auf den drohenden Wettbewerb.

Die Börsenbetreiber geraten unter Zugzwang. Im Unterschied zu
früheren Herausforderern wie Jiway oder Virt-X, die allesamt
gescheitert sind, bedeuten die aktuellen Neueinsteiger eine echte
Gefahr. Insbesondere Chi-X bringt die alten Monopole ins Wanken. Die
Marktanteile, die die Plattform mittlerweile erzielt, sind
beachtlich. Gestern lag z.B. der Anteil von Chi-X am Handel in den
FTSE100-Titeln bei 13%.

Auch wenn es sich bei den Umsätzen von Chi-X zu einem großen Teil
um Geschäft handelt, das aus dem außerbörslichen Bereich kommt, ist
die reale Gefahr für die traditionellen Börsen unübersehbar. Denn
Chi-X wächst kontinuierlich und eilt von Rekord zu Rekord. Hinzu
kommen die weiteren Herausforderer, die noch vor der Tür stehen. Dazu
zählt insbesondere die von großen Investmentbanken getragene
Plattform Turquoise, die ihren Start jetzt auf Mitte August
vorverlegt hat.
Dass nun gerade die Londoner Börse eine eigene alternative Plattform
aufziehen will, ist kein Wunder. Schließlich ist sie nicht breit
aufgestellt, sondern weitestgehend auf den Aktienhandel fokussiert.
Bei der Deutschen Börse, deren Hauptergebnisträger der boomende
Terminhandel ist, trägt die Kassahandelssparte dagegen nur rund 10%
zum Ergebnis bei.

Allerdings müssen noch die daran hängenden Beiträge des
Marktdatengeschäfts sowie der Nachhandelsdienstleistungen
hinzugerechnet werden. Hinzu kommt, dass auch für den Terminhandel
alternative Plattformen in Planung sind. Gelassenheit ist daher auch
aus Sicht der Deutschen Börse nicht angesagt. Der Rutsch ihrer Aktie,
die gestern mit 73,69 Euro erneut ein Jahrestief erreicht und seit
dem Ultimo 2007 rund 46% eingebüßt hat, sagt zu diesem Thema alles.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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