Lausitzer Rundschau: zu: BND-Bericht veröffentlicht
Geschrieben am 26-05-2006 |   
 
    Cottbus (ots) - Der Untersuchungsbericht zur Bespitzelung von  Journalisten durch den Bundesnachrichtendienst und seine  Veröffentlichung sind erst der Beginn der Aufklärung, nicht ihr Ende. Zwar liegen inzwischen viele Fakten auf dem Tisch, aber sind es alle? Wer wusste davon, billigte sie oder ordnete sie gar an? Wer trägt die politische Verantwortung?  Das sind Fragen, die einen Untersuchungsausschuss mehr als  rechtfertigen. Zwar wurde nur ein halbes Dutzend Journalisten  ausgeforscht, aber die Quantität ist nicht entscheidend. Es geht um  die Qualität des Vergehens. Sie reicht an die "Spiegel"-Affäre heran. Einige im BND haben ihren Auftrag, den Schutz unseres Gemeinwesens  vor äußeren Bedrohungen, offenbar gründlich missverstanden. Sie  haben, um Informationslecks im Amt aufzuspüren, Journalisten  ausgeforscht und sie durch Kollegen ausforschen lassen. Sie haben  also die Interessen ihres Dienstes über die grundgesetzlich  geschützte Pressefreiheit und die Persönlichkeitsrechte der  Betroffenen gestellt. Ein Nebenstrang der Empörung führt zu jenen  Journalisten, die sich als informelle Mitarbeiter willig missbrauchen ließen oder gar andienten. Aber wenn eine Institution nur genug Geld, Lockungen und Drohungen einsetzt, wird sie immer welche finden, die  nicht widerstehen können. Diese Journalisten müssen mit ihrem  Verhalten selbst ins Reine kommen; das Gemeinwesen aber nicht mit  einem Amt, das solchen Verrat initiiert oder fördert. Personelle  Konsequenzen sind unausweichlich, denn der BND braucht einen Schuss  vor den Bug, damit dort jeder wieder kapiert, für welchen Staat er  arbeitet. Die Affäre muss ein Wendepunkt werden. Wenn die  Geheimdienste beginnen, ein Staat im Staate zu werden, gehörten sie  abgeschafft. Da sie aber gebraucht werden - zumal in Zeiten  terroristischer Bedrohungen -, kann die Konsequenz nur lauten, ihre  Arbeit auf eine neue Grundlage zu stellen. Dabei gelten drei  Leitgedanken: Kontrolle, Kontrolle und nochmal Kontrolle.  Das  Parlamentarische Kontrollgremium ist für diese Aufgabe bisher  offenbar zu zahnlos. Seine Rechte müssten erweitert werden. Es müsste wie ein Untersuchungsausschuss agieren können. Jeden jederzeit  vorladen, jede Akte einsehen, Zeugen unter Eid vernehmen dürfen. Und  es müsste die Öffentlichkeit über Fehlentwicklungen von sich aus  informieren und dafür eine Rechtsgrundlage bekommen.
  Originaltext:         Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
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