(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: zu SPD-Steuerplänen

Geschrieben am 27-05-2008

Mainz (ots) - Wer jede Woche Umfragewerte einfährt wie die SPD,
muss sich fragen, was falsch läuft in einer Zeit, in der es dem Land
wirklich gut geht, immer mehr Arbeitslose wieder Jobs finden und die
staatlichen Einnahmen so kräftig sprudeln wie seit Jahrzehnten nicht
mehr. Die Antwort lautet schlicht und einfach, dass diese Partei mit
dem Aufschwung nicht in Verbindung gebracht wird, obwohl sie ein
gewichtiger Teil der regierenden Koalition ist. Also muss Profil her,
und zwar um fast jeden Preis. Genau das sollen nun die
"Orientierungspunkte für ein neues Steuer- und Abgabensystem"
schaffen. Da sind eine Menge durchaus richtige Erkenntnisse zusammen
getragen, zum Beispiel, dass die Soziallasten bei Millionen Bürgern
weit schwerer wiegen als die Steuerlast und dass die Sanierung des
Staatshaushalts Vorrang haben muss vor allem anderen. Die
Schlussfolgerungen aber, die die Sozialdemokraten daraus ziehen,
klingen wie Klassenkampf pur: Nimm den Reichen, gib den Armen - und
sie werden dich lieben dafür. Das hat mit einer soliden Suche nach
Lösungen für die zweifellos viel zu hohen Lasten, die der Bürger zu
stemmen hat, absolut nichts zu tun. Fakt ist, dass schon heute das
obere Zehntel der Einkommensbezieher 55 Prozent aller Steuern zahlt,
die untere Hälfte der Steuerpflichtigen gerade einmal fünf Prozent.
Dies noch weiter zu verschärfen, hieße diejenigen, die hierzulande
Leistung erbringen, genau dafür zu bestrafen. Wer mehr Gerechtigkeit
will, muss den Sozialstaat auf den Prüfstand stellen und so dafür
sorgen, dass vom Brutto mehr Netto übrig bleibt. Doch mit solchen
Thesen lässt sich längst nicht so schön Wahlkampf machen, wie mit dem
Ruf nach höheren Steuern für die ach so vielen Reichen in diesem
Land.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Zentraldesk
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

139252

weitere Artikel:
  • Westfälische Rundschau: Dem Staat läuft das Personal weg Dortmund (ots) - Dortmund. Dem Staat drohen massive Personalprobleme. Immer mehr Fachkräfte verlassen den öffentlichen Dienst und wechseln, gelockt von guten Gehältern, in die Wirtschaft. Qualifizierter Nachwuchs kommt gar nicht erst, fürchtet Beamtenbund-Chef Heesen. Peter Heesen spricht von einer "beängstigenden Lage". Junge Finanzbeamte, sagte er in einem Gespräch mit der Westfälischen Rundschau, wechselten oft schon drei Jahre nach der Ausbildung in staatseigenen Fachhochschulen "auf die andere Seite" und machten sich als Steuerberater mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Milchboykott Halle (ots) - Wenn man weniger einnimmt für seine Arbeit als man dafür aufwendet, werden die Arbeit und der Mensch, der sie leistet, entwertet. Dies erleben die Bauern, deren Milch im Handel verschleudert wird. Für viele geht es um die Existenz, um den Erhalt eines oft über Generationen aufgebauten Lebenswerkes. Doch darf man die Milch, ein hochwertiges Lebensmittel, einfach vernichten? Da sind ethische Bedenken nicht von der Hand der zu weisen, wenn andernorts Hunger regiert. Aber stärker wiegt in dem Fall, dass Landwirte für ihre Zukunft mehr...

  • WAZ: Die Präsidentschaftskandidatin - Schwan gibt der SPD ihren Stolz zurück - Leitartikel von Angela Gareis Essen (ots) - Eine Wahl hat Gesine Schwan bereits gewonnen, auch wenn das Amt, das sie erobert hat, nicht existiert. Die charismatische Professorin ist die inoffizielle Präsidentin der SPD. Einstimmig hat der Vorstand der Partei die Nominierung Schwans für das Amt des Bundespräsidenten beschlossen und alle Bedenken wegen der Popularität von Horst Köhler und der eigenen Glaubwürdigkeit im Umgang mit der Linkspartei einer Wahrheit untergeordnet: Die SPD braucht Schwan. Im Unterschied zur Republik, die keinen neuen Bundespräsidenten benötigte, mehr...

  • NRZ: Verhandlung zur CO-Pipeline abgesagt Essen (ots) - Die erste mündliche Hauptverhandlung vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf zur umstrittenen Kohlenmonoxid-Pipeline der Bayer AG ist gestern überraschend abgesagt worden. Private Kläger hatten sich, wie berichtet, gegen den Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung Düsseldorf gewendet. Doch die sieht sich nicht in der Lage, bis zum einst geplanten Termin am 16. Juni ihre Ergänzungen zum Beschluss vorzulegen: "Die Unterlagen sind nicht vollständig", räumte gestern ein Behördensprecher auf NRZ-Nachfrage ein. Hans-Bernd Schmitz mehr...

  • Rheinische Post: Köhlers Klarheit und Wahrheit Düsseldorf (ots) - Von Reinhold Michels Es wird von nun an bis zur Neuwahl des Staatsoberhauptes in einem Jahr noch öfter passieren, dass Horst Köhler, der Bundespräsident und Wiederwahl-Kandidat von CDU, CSU, FDP der SPD politisch in die Parade fährt. Der von manchen politischen Seelchen befürchtete Wahlkampf um das Präsidentenamt hat gestern begonnen - auf subtile, eben präsidiale Art. Das ist gut, weil es zu mehr Wahrheit und Klarheit in der Politik beiträgt. Ob Köhler und seine respektable Mitbewerberin Gesine Schwan es wollen oder mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht