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UN-Naturschutzkonferenz vor Schlussrunde: BUND fordert bei Einrichtung von Schutzgebieten Einbeziehung der lokalen Bevölkerung Beim Thema Vorteilsausgleich droht ein Scheitern der Konferenz

Geschrieben am 25-05-2008

Bonn/Berlin (ots) - In der zweiten Phase der
UN-Artenschutzkonferenz in Bonn sieht der Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) gute Chancen für substantielle
Fortschritte beim Urwaldschutz und bei der Festlegung ökologischer
Standards für den Anbau von Biomasse. Bei den Verhandlungen über
einen gerechten Vorteilsausgleich zwischen Industriestaaten und
Entwicklungsländern bei der wirtschaftlichen Nutzung von deren
natürlichen Ressourcen hingegen erwarte er in den nächsten Tagen noch
keine akzeptablen Ergebnisse, sagte Hubert Weiger, Vorsitzender des
BUND. Um für mehr Gerechtigkeit zwischen Nord und Süd zu sorgen,
müsse Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Auftritt kommende Woche
vor der UN-Naturschutzkonferenz die von Deutschland zugesagten
Finanzmittel zur Einrichtung von Schutzgebieten noch einmal
aufstocken.

"Die Erhaltung der Urwälder ist Voraussetzung für das globale
Klimagleichgewicht. Deshalb müssen sämtliche Primärwälder der Erde
unter Schutz gestellt werden. Die dafür erforderlichen Finanzmittel
sind zielgenau zu transferieren. Und wenn es um die Einrichtung von
konkreten Schutzgebieten geht, muss die lokale Bevölkerung
gleichberechtigt einbezogen werden", sagte Weiger.

Das Anlegen von Monokulturen wie zum Beispiel Eukalyptus- oder
Palmölplantagen verdränge ursprüngliche Wälder. Enorme Risiken berge
auch die Pflanzung gentechnisch veränderter Bäume. Dies trage zur
Verarmung der Artenvielfalt bei und könne zur großflächigen
Kontamination benachbarter Wälder mit nicht absehbaren Folgen führen.
Dem müsse die internationale Gemeinschaft mit einem Verbot einen
Riegel vorschieben.

Von der Europäischen Union forderte der BUND ein Moratorium für
den Import von Agrartreibstoffen. Nur auf diese Weise lasse sich die
Rodung von Urwäldern und die Monopolisierung der Landwirtschaft in
Südostasien und Lateinamerika aufhalten und der Rückgang der
Artenvielfalt bremsen. Der Einsatz von Pflanzen zur Energiegewinnung
konkurriere außerdem mit dem Anbau von Pflanzen zur Ernährung und sei
mitverantwortlich für die drastisch gestiegenen Weltmarktpreise bei
Lebensmitteln.

"Nur wenn die Energiebilanz deutlich positiv ist darf Biomasse in
regionalen Kreisläufen unter Beachtung strenger ökologischer und
sozialer Standards bei der Energieerzeugung eingesetzt werden", sagte
Weiger. "Für Agrosprit aus Mais oder Weizen gilt dies nicht, deshalb
gehört er nicht in die Tanks unserer Autos."

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
In Bonn: Friedrich Wulf, BUND-Artenschutzexperte,
Mobil: 0173-9234747 bzw.

BUND-Pressestelle, Rüdiger Rosenthal, Tel. 030-27586-425/464, Mobil:
0171-8311051, Fax: -440, E-mail: presse@bund.net. www.bund.net


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