(Registrieren)

WAZ: Experten vermissen Mobilität - Entwicklungsland Ruhrgebiet - Leitartikel von Ulrich Horn

Geschrieben am 20-05-2008

Essen (ots) - Im Ruhrgebiet sind wichtige Verkehrsprojekte auf den
Weg gebracht. Die A 40 wird ausgebaut. Die Häfen sollen vergrößert,
die Kanäle vertieft werden, damit mehr Güter auf dem Wasserweg
transportiert werden können. Die Schienenverbindungen zu den
Nordseehäfen sollen verbessert werden. Das alles wird sicher dazu
beitragen, den Verkehr, der in den nächsten Jahren noch stärker
zunehmen soll, besser zu bewältigen.

Selbst wenn dies gelingt: Die Verkehrsprobleme des Ruhrgebietes
sind damit noch nicht gelöst. Die Studie der Universität
Duisburg-Essen belegt einmal mehr, dass nach wie vor ein Kernproblem
der Metropole Ruhr ihr öffentlicher Nahverkehr ist.

Wer Metropole sein will, muss dazu die Voraussetzungen schaffen.
Eine zentrale Bedingung für Metropolen ist hohe Mobilität. Im
Ruhrgebiet ist das Netz der Busse und Bahnen unterentwickelt. Es
verknüpft nicht nur die Städte des Ruhrgebiets unzureichend, sondern
auch die umliegenden Regionen mit dem Ruhrgebiet. Verglichen mit
anderen Metropolregionen ist das Ruhrgebiet beim öffentlichen
Nahverkehr Entwicklungsland.

Der Befund ist nicht neu. Seit vielen Jahren wird dieser
Missstand kritisiert. Geändert hat sich kaum etwas. Warum die Kritik
ins Leere läuft, ist auch bekannt. Die vielen Verkehrsgesellschaften
im Ruhrgebiet kochen ihr eigenes Süppchen, unterstützt von
Kommunalpolitikern, die in und um die Verkehrsgesellschaften herum
ihr Betätigungsfeld finden. Wenn es im Ruhrgebiet Kirchturmdenken
gibt, dann im Dickicht des öffentlichen Nahverkehrs.

Es hat in der Vergangenheit immer wieder einmal Anläufe gegeben,
diese Front von Veränderungs- und Kundenfeindlichkeit aufzubrechen.
Die Versuche sind kläglich gescheitert. Sogar Ministerpräsidenten
konnten nichts ausrichten. Sie bissen sich die Zähne aus und gaben
schließlich resignierend auf.

Nun allerdings wächst der Druck in Richtung Veränderung und
Gestaltung. Das Ruhrgebiet hat sich gegen die Provinzialität seiner
Verkehrspolitiker längst zum internationalen Verkehrsknotenpunkt
entwickelt. Sollten die Prognosen zutreffen, wird der Verkehr stark
zunehmen, besonders stark im Ruhrgebiet. Wenn sich die Region auf
diesen Zuwachs nicht angemessen vorbereitet, wird sie das bitter zu
spüren bekommen. Der Traum von der Metropole könnte schon dann bald
ausgeträumt sein. Die Konkurrenz schläft nicht.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

138044

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Diäten Halle (ots) - Viele Abgeordnete insbesondere der SPD wurden während der Pfingstpause in ihren Wahlkreisen vom Unmut der Basis überwältigt. Dass sie sich überwältigen ließen von der außerparlamentarischen Volksopposition, ist nicht ehrenrührig. Reumütige Korrekturen kommen in der Politik nicht alle Tage vor. Allerdings sollte Einsicht nicht mit Kleinmut verwechselt werden, und der spielt in der Diätenfrage von jeher eine Rolle. Schon das Diäten-Gesetz vom November 2007 ist Ausdruck mangelnder Courage. Anstatt endlich eine grundlegende Neuordnung mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: zur Agrarpolitik Mainz (ots) - Die "Kuh" Weinmarktordnung ist gerade mal fünf Monate vom Eis, schon droht der Landwirtschaft aus Brüssel weiteres Ungemach. "Health Check" heißt das Projekt der von Bauern und Winzern viel gescholtenen EU-Agrarkommissarin Fischer-Boel in diesem Jahr, mit dem sie die direkten Subventionen weiter begrenzen will. Ziel ist, nicht mehr den einzelnen Bauern, sondern den ländlichen Raum zu fördern; Experten nennen das Verschiebung von Finanzmitteln aus der ersten in die zweite Säule. Wem man Geld nimmt, der schreit, das ist normal. mehr...

  • Westfalenpost: Die Notbremse Struck und Kauder haben sich verrechnet Hagen (ots) - Von Bodo Zapp Erst regt man sich darüber auf, dann wird es ruhiger und die Diätenerhöhung geht glatt durch - so dachten Struck und Kauder. Falsch gedacht. Die Fraktionsvorsitzenden von SPD und Union hatten die Stimmung in der Bevölkerung und das Unbehagen eines Teils der Abgeordneten falsch eingeschätzt. Spät, aber gerade noch rechtzeitig machten sie einen Rückzieher von der geplanten üppigen Gehaltserhöhung für Volksvertreter. Bei einer Ohrfeige, die man kommen sieht, muss man ja nicht den Kopf hinhalten. Sie hätten mehr...

  • LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zur Diätenerhöhung - Leipzig (ots) - Von Dieter Wonka. Ach, wie schön kann Demokratie sein. Selbst die rein zahlenmäßig "groß" zu nennende Regierungskoalition hat es nicht geschafft, in Zeiten wie diesen die zweite Diätenerhöhung innerhalb eines halben Jahres durchzusetzen. Zwischen Armutsbericht, Renten-Debatte und Schuldenlast passte ein Rollgriff in die Kasse, veranlasst durch den Tarifabschluss im öffentlichen Dienst, wirklich nicht mehr rein. Das ist Wasser auf die Mühlen derjenigen, die meinen, man müsse nur populistisch genug sein und einfach immer mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Große Koalition stoppt Diätenerhöhung: Sieg der Vernunft Cottbus (ots) - Na bitte, warum nicht gleich so? Die hoch umstrittene Anhebung der Diäten wurde von der Großen Koalition abgeblasen, noch bevor eine formelle Abstimmung darüber im Bundestag stattfinden sollte. Es war die einzig vernünftige Entscheidung, um die öffentliche Empörung nicht noch weiter anschwellen zu lassen. Wohlgemerkt: Auch Bundstagsabgeordnete haben ein Recht auf ordentliche Bezahlung. Qualifiziertes Personal ist schließlich nicht zum Nulltarif zu haben. Der Plan, sich innerhalb weniger Monate einen zweiten kräftigen Gehaltszuschlag mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht