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Nach dem Armutsbericht: Politik muss handeln / Kolpingwerk unterstreicht seine Forderung nach Mindestlöhnen

Geschrieben am 19-05-2008

Köln/Osnabrück (ots) - Jeder achte Deutsche ist arm. Gäbe es keine
staatlichen Sozialleistungen, würde nach den Feststellungen des neuen
Reichtums- und Armutsberichts der Bundesregierung jeder Vierte in
Armut leben. "Das sind wahre Schreckenszahlen", kommentiert die
stellvertretende Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland,
Barbara Breher, die Ergebnisse des Berichts.

Die Einkünfte der Reichen in der Bundesrepublik sind weiter
gewachsen, wogegen das Lohnniveau im unteren Bereich sinkt und die
mittleren Einkommen stagnieren. "Jetzt ist die Politik gefordert, die
Instrumente, die auf der Hand liegen, auch einzusetzen", betonte
Breher. Eines davon sei, der auch vom Kolpingwerk Deutschland
geforderte gesetzliche Mindestlohn. "Das ist sicherlich nur ein
Schritt zur Bekämpfung der Armut. Aber es ist, wie der Bericht der
Bundesregierung zeigt, dringend geboten, etwas zu tun." Der
katholische Sozialverband mit mehr als 260.000 Mitgliedern fordert
eine Mindestvergütung, die sich nach einem jährlich zu ermittelnden
sozio-kulturellen Existenzminimum richtet und nicht unter 7,50 Euro
pro Stunde liegt.

"Der Stundenlohn muss mindestens so bemessen sein, dass in einem
Vollzeitarbeitsverhältnis ein Einkommen erzielt wird, das das in den
Sozialgesetzen festgelegte Existenzminimum übersteigt. Ein gerechter
Lohn in diesem Sinne ist eine Grundvoraussetzung zur Wahrung der
Menschenwürde", erklärt Barbara Breher. Es ist gesellschaftlich nicht
zu vertreten, dass es Familien gibt, die trotz Vollerwerbstätigkeit
beider Eheleute auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind."

Eine weitere zentrale Aufgabe der Politik müsse die Bekämpfung der
künftig drohenden Altersarmut sein. "Die Lebensleistung der Menschen
muss angemessen gewürdigt werden", betonte Breher. Das Rentenmodell
der katholischen Verbände biete hier eine zukunftsfähige Lösung. "Wir
brauchen Solidarität über den Tag hinaus", forderte Breher. Das
Kolpingwerk wird das Rentenmodell ebenso wie die übrigen Verbände,
die das Konzept entwickelt haben, beim Katholikentag in Osnabrück,
der am Mittwoch beginnt, zur Diskussion stellen.

Originaltext: Kolpingwerk Deutschland gGmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52043
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52043.rss2

Pressekontakt:
Kolpingwerk Deutschland
Heinrich Wullhorst
Pressesprecher
Kolpingplatz 5-11
50667 Köln
Tel: (0221) 20701-241
Mobil: (0172) 5604303
E-Mail: heinrichwullhorst@kolping.de
Homepage: www.kolping.de


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