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Rheinische Post: Köhlers Monster

Geschrieben am 14-05-2008

Düsseldorf (ots) - Von Martin Kessler

Da holt der Bundespräsident die ganz große Keule hervor. Ziel sind
die Weltfinanzmärkte, die nach Meinung des gelernten Ökonomen Köhler
völlig aus der Rahmen gefallen sind. Mit einem Monster vergleicht er
das internationale Geldgewerbe, das er schleunigst an die Leine
gelegt sehen will.
Gemach, gemach, Herr Präsident. Ein Ökonom sollte zunächst kühl
analysieren, bevor er ein ganzes System, das er grundsätzlich für
angemessen hält, in den Orkus kippt. Es wird niemand bestreiten, dass
die Weltfinanzmärkte in Unordnung sind, dass Gefahren für die
Stabilität drohen und dass unvorsichtige und geldgierige
Finanzjongleure das System in Misskredit gebracht haben.
Aber stimmt es wirklich, dass die Finanzwelt kurz vor dem
Zusammenbruch stand? Haben nicht die Notenbanken beherzt
eingegriffen, als mögliche Schieflagen drohten? Die Lage ist ernst -
zweifellos, aber beherrschbar.
Das weiß auch der Bundespräsident. Man wird deshalb den Verdacht
nicht ganz los, dass es Köhler um eigene Interessen ging. Nachdem
CDU, CSU und FDP sich für seine Wiederwahl einsetzen, fehlen die
Stimmen der SPD. Die zögert, zweifelt, hält Köhler für zu
wirtschaftsliberal. Eine Attacke auf die Finanzmärkte könnte da dem
Nachdenken bei den Sozialdemokraten schon etwas nachhelfen.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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