(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Streit um Investitionszulage Ost Schaufensterpolitik

Geschrieben am 14-05-2008

Cottbus (ots) - Das parteipolitisch gefärbte Gezerre um die
Investitionszulage Ost hätten sich die CDU-Regierungschefs der neuen
Länder sparen können. Denn zum einen ist auch ihnen längst bekannt,
dass der Bundesfinanzminister diese Maßnahme zur Wirtschaftsförderung
nur schrittweise abbauen will, zum anderen ist ihr Nutzen tatsächlich
hoch umstritten.
Die Erkenntnis, dass Subventionen nach dem Gießkannenprinzip von
äußerst bescheidenem Nutzen sind, ist inzwischen Allgemeingut. Die
I-Zulage hilft nur beschränkt und birgt darüber hinaus erhebliche
Gefahren. Sie verstärkt die sowieso vorhandene Tendenz, den Osten als
eine Art verlängerte Werkbank zu betrachten.
Der Kostenvorteil kommt dann dort nicht aufgrund einer
wettbewerbsfähigen Produktivität, sondern als Folge staatlicher
Stützmaßnahmen. Die aber sollten bald 20 Jahre nach der Herstellung
eines einheitlichen Wirtschaftsraumes im vereinigten Deutschland
nicht zur Regel werden. Wichtig ist die gezielte, wohl überlegte und
auch regional auf so genannte Cluster begrenzte Förderung
insbesondere im Bereich Forschung und Entwicklung und die Hilfe für
Unternehmen mit hohem Innovationspotenzial. Die braucht Deutschland
insgesamt, vor allem aber der Osten, der nach wie vor extrem darunter
leidet, dass in der Regel die Firmenzentralen mitsamt der hoch
qualifizierten Arbeitsplätze im Westen sitzen. Und dagegen hilft auch
keine I-Zulage.
Bei den Forderungen wird darüber hinaus vergessen, dass die
Wirtschaft des Ostens auch völlig unabhängig von der Zulage noch aus
einer Vielzahl von Töpfen und mit unterschiedlichster Zielrichtung
gefördert wird. Insbesondere die aus Brüssel kommenden Milliarden,
die die Finanzhilfen der Bundesländer verstärken, verschaffen den
neuen Ländern Vorteile gegenüber dem Westen.
Auf Dauer aber wird es all diese besonderen Hilfen nicht geben.
Deswegen auch ist eine schrittweise Angleichung der Förderung an den
westdeutschen Durchschnitt eine wichtige Voraussetzung für die
Wettbewerbsfähigkeit. Wer die Verlängerung der Investitionszulage mit
solcher Vehemenz fordert, betreibt eine verantwortungslose
Schaufensterpolitik.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

136826

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Katastrophenhilfe für Birma Intervention von links Cottbus (ots) - Die beiden Naturkatastrophen in China und Birma sind gleichermaßen schlimm und verheerend. Doch während sich Peking für alle ausländischen Hilfsangebote dankbar zeigt, müssen die internationalen Helfer bei den Behörden Birmas schon darum betteln, dringend benötigte Güter in das abgeschottete Land bringen zu dürfen. Es ist bemerkenswert, dass mit Wolfgang Neskovic nun ausgerechnet ein Mitglied der Linksfraktion den Standpunkt vertritt, zur Durchsetzung der humanitären Unterstützung sei auch ein militärisches Eingreifen ohne mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Managergehälter Stuttgart (ots) - Bis heute ist kaum nachvollziehbar, wie Leistungen gemessen werden und wie sie sich in den von den Anlegern bezahlten Gehältern niederschlagen. Da mehr Transparenz freiwillig nicht erzielbar ist, sind politische Daumenschrauben erforderlich, um dem Leistungsgedanken auf die Sprünge zu helfen. Nur Manager, die ihr Geld wert sind, brauchen den Vergleich nicht zu scheuen. Die anderen sind überbezahlt. Originaltext: Stuttgarter Nachrichten Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39937 Pressemappe via RSS mehr...

  • Main-Post: SPD-Fraktionsvize Kolbow fordert auch vom Dalai Lama Beiträge zum Abbau der Spannungen mit Peking / "Wir müssen intensiver auf die Stabilität Chinas achten" Berlin / Würzburg (ots) - SPD-Fraktionsvize Walter Kolbow hat in der Debatte um Tibet mehr Rücksicht auf die schwierige innenpolitische Situation in China gefordert. Kolbow, der sich derzeit zu politischen Gesprächen in Peking aufhält, sagte der Würzburger "Main-Post" (Donnerstagausgabe), angesichts der großen sozialen Probleme sehe es die chinesische Führung gegenwärtig als ihre wichtigste Aufgabe an, das Land zusammenzuhalten. "Ich glaube, dass auch wir intensiver auf die Stabilität Chinas achten müssen. Wir sollten die Risiken von mehr...

  • Greenpeace deckt japanischen Walfleisch-Skandal auf/ Unterschlagung an Bord der Walfangflotte unter Mitwissen der Regierung Tokio (ots) - Besatzungsmitglieder der japanischen Walfangflotte haben in großem Stil wertvolles Walfleisch aus dem diesjährigen Fang im Südpolarmeer unterschlagen, um es auf eigene Rechnung zu verkaufen. Die Besatzungsmitglieder haben dabei mit Unterstützung der verantwortlichen Walfang-Firma "Kyodo Sempaku" und der japanischen Regierung gehandelt. Das ergeben Greenpeace-Recherchen, die japanische Aktivisten der Umweltschutzorganisation heute in Tokio präsentierten. Die Greenpeace-Aktivisten fanden illegal angelandetes Walfleisch sowie mehr...

  • 500 Lokale Bündnisse für mehr Familienfreundlichkeit Berlin (ots) - Der bundesweite Aktionstag der Lokalen Bündnisse für Familie informiert heute über mehr und bessere Kinderbetreuung in Städten und Gemeinden. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und der nordrhein-westfälische Familienminister Armin Laschet beglückwünschen das 500. Lokale Bündnis für Familie in Düren. "Für Kleine Großes leisten" ist das Motto des Aktionstags der Lokalen Bündnisse für Familie am heutigen Internationalen Tag der Familie. Deutschlandweit stellen Bündnisse und zahlreiche Unterstützer ihre vielfältigen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht