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Südwest Presse: Kommentar zu Köhler

Geschrieben am 14-05-2008

Ulm (ots) - Die internationalen Finanzmärkte sind nicht über Nacht
zu jenem "Monster" geworden, das Horst Köhler jetzt an den Pranger
stellt. Insofern kommt die Einsicht des Bundespräsidenten, dass etwas
faul ist am grenzenlosen Geldregime auf dieser Erde, erstaunlich
spät. Immerhin war Köhler als früherer Staatssekretär und
Gipfel-Sherpa der Regierung Kohl nicht nur bestens vertraut mit den
Gepflogenheiten des weltweiten Kreditgeschäfts, sondern als
ehemaliger Direktor des Internationalen Währungsfonds auch ein
einflussreicher Akteur auf dem globalen Finanzparkett.
Dennoch ist die Kritik des Präsidenten an den Auswüchsen des
Turbokapitalismus ebenso berechtigt wie zu begrüßen. Wenn ein Experte
wie Köhler die Gier aus den Fugen geratener Investmentbanker geißelt
und nach politischer Kontrolle ruft, hat das großes Gewicht. Und wenn
ein überzeugter Marktanhänger wie unser Staatsoberhaupt die
Verantwortung von Unternehmen und Managern für soziale Gerechtigkeit
und nachhaltiges Wirtschaften anmahnt, klingt das glaubwürdiger als
jede Kampfansage linker Globalisierungsgegner.
Allerdings muss Köhler erst noch beweisen, wie ernst er seine
Kapitalismus-Schelte meint. Wenn er nur um rot-grüne Sympathien im
Vorfeld einer möglichen zweiten Amtszeit gebuhlt haben sollte, dürfen
wir seinen aktuellen Einspruch so schnell vergessen wie manche seiner
anderen Reden. GUNTHER HARTWIG

Originaltext: Südwest Presse
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Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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