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Lausitzer Rundschau: Wahlen in Serbien

Geschrieben am 12-05-2008

Cottbus (ots) - Der ersten Erleichterung im Westen über den
Ausgang der serbischen Parlamentswahlen ist die Ernüchterung
gewichen. Zwar kam es nicht zu dem befürchteten klaren Sieg der
radikalen Gegner einer weiteren Annäherung an die EU, aber die Wähler
haben auch dem prowestlichen Präsidenten Boris Tadic kein Mandat für
seinen Kurs erteilt. Serbien befindet sich nach der Wahl in einer
politischen Sackgasse, in der keine der großen Parteien wirklich
handlungsfähig ist. Damit spiegelt der Wahlausgang die Zerrissenheit
und Orientierungslosigkeit wider, die das Land insgesamt prägt.
Serbiens Politik wird auf absehbare Zeit vor allem von außen bestimmt
werden. Die vom Westen unterstützte Unabhängigkeitserklärung hat das
Bündnis der einstigen Milosevic-Gegner endgültig zerbrechen lassen.
Die massive Unterstützung der Nationalisten durch Russland
hinterlässt bei vielen Serben den irrigen Eindruck, eine Art dritter
Weg sei auch jetzt noch auf dem Balkan möglich.
Für die EU ist dieser Wahlausgang nicht die befürchtete Katastrophe,
aber dennoch eine empfindliche Niederlage. Die Serben haben sich
nicht in das scheinbar Unausweichliche ergeben, sondern träumen zu
großen Teilen weiter davon, nicht bis ans Ende gehen zu müssen bei
der Anerkennung der durch die Nato geschaffenen Realitäten. Dass sie
darin von Russland bestärkt werden, ist wiederum nur möglich, weil
die EU derzeit über keine gemeinsame Haltung zu den Machtambitionen
des Kreml auf dem Balkan verfügt. Die aber ist jetzt nötiger denn je.
Denn mit dem Wirrwarr in Serbien wird auch die Stabilisierung des
Kosovo erschwert - und dort steht die EU direkt in der Verantwortung.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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