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Allg. Zeitung Mainz: Teure Tanke

Geschrieben am 09-05-2008

Mainz (ots) - Klaus Beck zu Benzinpreisen

Was ist, wenn jetzt auch noch der Dollar steigt? Spritpreise über
1,50 Euro bedeuten bereits eine neue Höchstmarke an den Tankstellen.
Und es scheint längst nicht mehr ausgeschlossen, dass das alte
Menetekel der Grünen vom "Liter Sprit für fünf Mark" doch noch
Wirklichkeit werden kann. Sollte sich die US-Währung, nach wie vor
internationale Berechnungsgrundlage für den Ölpreis, irgendwann nach
oben bewegen, kann schon bald die nächste Rekordpreismarke in Sicht
kommen. Eine begründete Hoffnung auf sinkende Preise für den
Endverbraucher gibt es derweil nicht. Statt dessen wird die nahende
Ferienzeit wegen des damit einhergehenden Nachfrageschubs die Preise
zumindest hoch halten, wenn nicht sogar weiter steigen lassen. Wer
das als moderne Wegelagerei versteht, liegt richtig. Nicht vergessen
werden darf jedoch die Rolle von Vater Staat in diesem Spiel. Knapp
zwei Drittel des Tankstellenpreises entfallen auf Steuern, die in den
letzten Jahren immer wieder kräftig erhöht worden sind. Der Preis für
einen Liter Super hat sich auf diese Weise binnen zehn Jahren glatt
verdoppelt. Dabei gibt es weder einen Mangel an Rohöl in den
Förderländern, noch einen Mangel an Benzin in der Bundesrepublik. Auf
dem deutschen Markt herrscht sogar ein Überangebot an Benzin, weil
die Raffinerien hier so disponiert sind, dass bei der Verarbeitung
von Öl nur ein begrenzter Anteil zu (stark gefragtem)
Dieselkraftstoff und ein erheblich größerer zu Benzin verarbeitet
wird. Dem Autofahrer kann all das jedoch gleichgültig sein. Er hat zu
zahlen und zu schweigen. Die Preise an der Zapfsäule wird er durch
Einsparungen an anderer Stelle kompensieren, sofern er dazu eine
Möglichkeit hat. Er wird sein Auto länger fahren und im Zusammenhang
damit keinen Pfennig mehr ausgeben, als unbedingt nötig. Es gibt zwar
noch Ölreserven für etliche Jahrzehnte, bis ein Ende in Sicht kommen
kann, möglicherweise entwickelt das Wissen um diese Endlichkeit
bereits jetzt aber nach und nach eine zusätzliche Dynamik. Dann
wirkte der aktuelle Spritpreis vielleicht schon in absehbarer Zeit
als durchaus noch moderat und akzeptabel. Tatsächlich haben Länder
wie China und Indien ihren Weg zur Massenmotorisierung soeben erst
begonnen.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
crossmedia@vrm.de


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