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Westdeutsche Zeitung: US-Vorwahlen = von Peter De Thier

Geschrieben am 07-05-2008

Düsseldorf (ots) - Eine Niederlage eingestehen zu müssen ist umso
schwieriger, wenn sie knapp ist und man als klarer Favorit ins Rennen
gegangen ist. Kommen dann noch der unbändige politische Ehrgeiz und
der unerschütterliche Kampfgeist der Clintons hinzu, dann ist an
Kapitulation gar nicht zu denken. Doch ebenso wie ein Fußballspiel
nach Verlängerung im Elfmeterschießen entschieden werden kann, muss
jeder Verlierer mit der Realität leben, dass er Zweiter geworden ist.
Diese bittere Pille aber will Hillary Clinton partout nicht
schlucken.
Dies, obwohl Barack Obama nach seinem überraschend klaren Erfolg bei
der Vorwahl in North Carolina der Sieg nur dann zu nehmen wäre, wenn
nachträglich die Regeln verbogen werden oder der Kandidat Leichen im
Keller hat, die bisher noch keiner ausgraben konnte. Clintons
Verbissenheit schadet nicht nur den Chancen ihres Parteikollegen
Obama, im Herbst gegen den Republikaner John McCain zu gewinnen. Auch
fügt sie dem Ansehen der demokratischen Partei weiteren Schaden zu,
von ihrem eigenen ramponierten Image ganz zu schweigen. Es besteht
kein Zweifel, dass Hillary Clinton eine kompetente und
hochqualifizierte Präsidentin geworden wäre. Sie verfügt über den
Intellekt, das Fachwissen, die politische Erfahrung und die eiserne
Entschlossenheit, um die Nation aus ihrer tiefen Krise
herauszuführen, die mit dem Krieg im Irak begann und durch die
Häusermarktkrise und daraus resultierende Rezession eine weitere
Dimension erhalten hat. Bis auf die langen Jahre in Washington
besitzt Barack Obama aber dieselben Qualitäten. Clintons Argument,
dass er zu jung und unerfahren sei, verliert schon deswegen an
Glaubwürdigkeit, weil er in exakt demselben Alter ist wie Bill
Clinton, als er 1992 zum ersten Mal gewählt wurde. Damals aber wollte
das ehrgeizige Ehepaar aus Little Rock von Erfahrungsmangel nichts
wissen. Obama würde in seine Aufgabe ebenso hineinwachsen wie es
Präsident Clinton tat. Zudem bewies er während der vergangenen Wochen
ein weiteres unverzichtbares Attribut, nämlich ein dickes Fell. Den
maßlos überzogenen Skandal um den "Hassprediger" Jeremiah Wright hat
er mit einer Souveränität abgeschüttelt, die ihm kaum jemand
zugetraut hätte. Hillary Clinton sollte zum Wohl der Partei mit Würde
abtreten.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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