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Allg. Zeitung Mainz: Der Wunsch nach Frieden (Kommentar zu 60 Jahren Israel)

Geschrieben am 07-05-2008

Mainz (ots) - Heute vor sechzig Jahren schlug die Geburtsstunde
Israels. Heute vor sechzig Jahren begann der bis in die Gegenwart
fortdauernde Konflikt um den Judenstaat, der so jüdisch schon längst
nicht mehr ist. Der eigentliche Gründungstag war der 14. Mai 1948,
der sich durch die Besonderheiten des jüdischen Kalenders auf diesen
8. Mai 2008 verschiebt. Dass sich dieses Datum für das Deutschland
der Nachkriegszeit mit der Erinnerung an das Ende des Zweiten
Weltkriegs 1945 verbindet, darf nicht unerwähnt bleiben. Denn der
Exodus vor allem der jüdischen Menschen, die dem Holocaust entkamen,
steht in engem inneren Zusammenhang mit der Gründung des Staates
Israel auf dem historischen Boden Palästinas. Die Beziehungen
zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel sind deshalb immer
besondere gewesen. Und da die Erinnerung an die Schoah nie erlischt,
wird sich daran im Grundsatz auch nichts ändern. Dennoch hat sich im
Laufe der Jahre vor allem zwischen den jungen Bürgern beider Staaten
ein erfrischendes Maß an Selbstverständlichkeit im Umgang miteinander
herausgebildet. Ohne die Verbrechen der Nazis je zu relativieren,
muss das auch der Weg in eine weiterhin gute gemeinsame Zukunft sein.
Die könnte sich für Israel allerdings erheblich besser gestalten, als
sie sich im fortdauernden Konflikt mit seinen palästinensischen und
arabischen Nachbarn abbildet. Dieser schwelende, weil ungelöste
Konflikt setzt dem jüdischen Staat mittlerweile mehr zu als all die
heißen Kriege zusammen, die Israels Nachbarn in den letzten sechs
Jahrzehnten angezettelt haben; und die allesamt mit katastrophalen
Niederlagen der Angreifer endeten. Dabei sei nicht vergessen, dass
auch die Israelis selbst immer wieder ein gerüttelt Maß an
Verantwortung für den Unfrieden im Nahen Osten trifft; insbesondere
die aggressive Siedlungspolitik trug entscheidend dazu bei. Das aber
darf das stete Erinnern an die besondere Verantwortung und die
gebotene Solidarität nicht relativieren. Das Existenzrecht des
Staates Israel ist jedenfalls so selbstverständlich, dass es zu
dessen Beleg längst schon keines Hinweises mehr auf das Schicksal der
Juden in der Nazi-Zeit bedarf. Israel ist eine vitale Demokratie; die
einzige im Morgenland. Es ist ein moderner und vor allem rigoros
selbstkritischer Staat, bevölkert vor allem von jungen Menschen
unterschiedlichster Kulturen, die nichts stärker miteinander
verbindet als der Wunsch nach endlich stabilem Frieden. - Schalom!

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Alexander Hoffmann
crossmedia@vrm.de


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