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Der Tagesspiegel: Jugendliche Komatrinker: Ärztepräsident fordert mehr Kontrollen

Geschrieben am 05-05-2008

Berlin (ots) - Berlin - Ärztekammerpräsident Jörg-Dietrich Hoppe
hat die Ankündigung der Drogenbeauftragten Sabine Bätzing (SPD)
begrüßt, bis zum Jahresende ein nationales Aktionsprogramm zur
Alkoholprävention vorzulegen. Damit werde "hoffentlich endlich eine
nachhaltige politische Diskussion über einen besseren Schutz
Minderjähriger vor Alkoholmissbrauch in Gang gesetzt", sagte Hoppe
dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe). Verbote allein
reichten nicht, betonte der Ärztepräsident. Diskotheken-, Kiosk- und
Gaststättenbesitzer müssten "viel stärker an ihre Verantwortung für
den Jugendschutz erinnert" und notfalls mit empfindlichen Geldstrafen
belegt werden. Und der Staat müsse seiner Kontrollpflicht nachkommen.
"Da scheint einiges im Argen zu liegen."

Alkohol sei in Deutschland nicht nur zu jeder Uhrzeit zu haben,
sondern auch "viel zu billig", sagte der Geschäftsführer der
Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen, Rolf Hüllinghorst, dem
"Tagesspiegel". Zudem seien viele Freizeitangebote für Jugendliche
verschwunden oder kommerzialisiert worden. "Die Eintrittskarte für
ein Hertha-Spiel ist teurer als sich zu betrinken." Dabei habe sich
gezeigt, dass der Alkoholkonsum von Jugendlichen auch über den Preis
zu beeinflussen ist. Seit Einführung der Sondersteuer auf Alkopops
2004 sank der Anteil derer, die sie regelmäßig konsumierten, von 28
auf zehn Prozent.

Man habe zu lange die Gefahren durch legale Drogen verharmlost,
sagte der Suchtmediziner und Chefarzt der Oberbergklinik
Berlin-Brandenburg, Bernd Sprenger. "Es wird Zeit, dass wir da
kritischer hingucken." Die hohe Zahl der Klinikeinweisungen liege
nicht daran, dass man sich stärker um die Opfer kümmere. Die
Vergiftungen seien ja meist lebensgefährlich, "die Dunkelziffer
derer, die irgendwo ihren Rauch ausschlafen, ist nach wie vor sehr
hoch". Die Zahl junger Komatrinker steige ebenso wie ihr Alter sinke,
sagte Sprenger. "In Berlin gibt es Zehnjährige, die alkoholabhängig
sind. Das ist nicht mehr lustig." Nötig seien scharfe Altersgrenzen,
Erziehung zu bewusstem Umgang mit Alkohol und drastische Hinweise auf
die Gefahren.

Bei Rückfragen: 030/7262626-12 (Rainer Woratschka) oder
030/26009-389 (Politikredaktion).

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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