(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Heiße Konflikte (Kommentar zu Energie und Umwelt)

Geschrieben am 23-04-2008

Mainz (ots) - Die Atomkraft ist tot. Bald auch die der Kohle?
Leidenschaftlich wie lange nicht tobt derzeit auf allen Ebenen der
Streit um Energiepolitik und Klimaschutz zwischen den Parteien und
Verbänden. Und was dabei Politikern und Funktionären recht ist, ist
dem Bürger noch lange nicht billig. Ist einerseits von der
"Stromlücke" die Rede, wie sie von den Stromversorgern vorhergesagt
wird, so kursiert andererseits das böse Wort von der
"Stromlückenlüge". Es fehlt an leistungsfähigen, neuen Kraftwerken,
an Leitungen und allem, was aus heutiger Sicht den wachsenden
Energieverbrauch Deutschlands sichern könnte, sagen die einen und
sehen die Gründe dafür in mangelnder Investitionsbereitschaft
insbesondere der vier marktbeherrschenden Stromkonzerne, die sich
stattdessen lieber goldene Nasen verdienten. Es mangele an
intelligenten alternativen Konzepten, an Flexibilität der
Stromerzeuger, aber auch an Bereitschaft der Verbraucher, sich mit
Kraftwerksbauten zu arrangieren und in nennenswerter Weise Strom zu
sparen, halten andere dagegen. Recht haben sie beide, nur hilft das
nichts. Fachleute sagen, dass allein für den Energieverbrauch, der
hier aus der Nutzung des Internets herrührt, ein komplettes Kraftwerk
mittlerer Größe nötig sei. Allein darin beweist sich die Abhängigkeit
der Verbraucher von Energieversorgern, die obendrein ihren Kunden die
Rechnungen seit 2001 gnadenlos um glatte fünfzig Prozent erhöhten.
Das macht sie wenig populär. Und so stehen sie fast folgerichtig im
Ruf, durch den Bau immer größerer Kraftwerke, Kohlekraftwerke zumal,
diesen Reibach nur noch steigern zu wollen: auf Kosten der
Verbraucher, aber auch der Umwelt, die unter Feinstaub und
Kohlendioxid leidet. Dabei verbindet sich vielerorts die Belastung
durch Kraftwerke mit überproportionalem Auto- und Flugverkehr. Dann
ist die Schmerzgrenze der Bevölkerung extra schnell erreicht, und
nichts geht mehr. Dabei ist klar, dass alternative Energiequellen den
Bedarf auch weiterhin nur zu einem relativ geringen Grad decken
können. Es scheint, als habe dieser heiße Zielkonflikt in Deutschland
gerade erst richtig begonnen. Wer ist bereit und fähig, ihn zu lösen?
Und vor allem, wie?

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
crossmedia@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

132895

weitere Artikel:
  • Allg. Zeitung Mainz: Genug Macht vorhanden (Kommentar zum Streit um Milch) Mainz (ots) - Milch ist ein wichtiges, weil gesundes Nahrungsmittel, aber es ist ein Produkt wie jedes andere auch. Das bedeutet, der Preis wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Kommt mehr auf den Markt als verzehrt wird, wird die Ware zwangsläufig billiger. Genau das passiert derzeit. Die Verbraucher kann das nur freuen, denn sie müssen seit geraumer Zeit einen deutlich höheren Anteil ihres verfügbaren Einkommens für Essen und Trinken ausgeben. Zum Teil erhebliche Kaufzurückhaltung ist die logische Folge. Das spürt der Handel an mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Schily Halle (ots) - Nun ist die anwaltliche Schweigepflicht ein hohes Gut. Freilich soll Schily über den Inhalt seiner Tätigkeit etwa für Siemens gar nichts sagen, sondern bloß über das Ob eines Mandats und die ungefähre Vergütung. Das setzt die Schweigepflicht nicht außer Kraft. Im Übrigen haben mehrere Abgeordnete beim Bundesverfassungsgericht gegen das Abgeordnetengesetz geklagt - und verloren. Es ist unwahrscheinlich, dass das Bundesverwaltungsgericht dem Bundesverfassungsgericht widerspricht. Schily übrigens zählte damals nicht zu den mehr...

  • Der neue Tag: Kommentar zu Clinton/Obama Weiden (ots) - Die Demokraten steuern - so oder so - auf eine mittlere Katastrophe zu. So schmutzig der Wahlkampf inzwischen geworden ist, gibt es auch kaum einen Weg, die beiden Lager wieder zu versöhnen. Die gängige Praxis, dass der Sieger den Verlierer und seine Anhänger mit ins Boot holt, indem er dem Verlierer die Vizepräsidentschaft verspricht, dürfte ausscheiden. Wer kann sich schon Obama als Vizepräsident unter Hillary Clinton, geschweige denn die Ex-First Lady als Gehilfen von Obama, vorstellen? Der lachende Dritte im Bunde ist mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Rentenvorschlag von Jürgen Rüttgers Bielefeld (ots) - Jürgen Rüttgers tritt wieder in seiner Paraderolle auf: Als guter Mensch aus Düsseldorf streitet Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident für die Armen und Gebeutelten. Jüngster Coup des stellvertretenden CDU-Vorsitzenden: die höhere Rente für langjährige Geringverdiener. Das Strickmuster ist bekannt. Es ist noch nicht lange her, da hat Rüttgers quasi im Alleingang durchgesetzt, dass über 55-Jährige wieder länger Arbeitslosengeld I bekommen. In einem Handstreich erster Güte hatte er seine Partei eingewickelt und sogar die mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Begrenzung der Grundschulklassengröße in NRW Bielefeld (ots) - NRW-Schulministerin Barbara Sommer (CDU) hat unmissverständlich klargestellt, dass vom neuen Schuljahr an in den Eingangsklassen der Grundschulen maximal nur noch bis zu 30 Schüler unterrichtet werden dürfen. Im Schulgesetz ist eine Bandbreite von 18 bis 30 Kindern zwar bereits festgelegt, doch wurden immer wieder Ausnahmen zugelassen. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Bisher wurde mit der Mindestklassenstärke von 18 Schülern gerechnet. Zwei Klassen ergaben sich logischerweise dann erst bei 36 Kindern. Die Lehrergewerkschaften mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht