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Westfalenpost: Notbremse Abschied

Geschrieben am 14-04-2008

Hagen (ots) - Mit Milbradt geht der letzte West-Import
Von Bodo Zapp
Erst hatte er kein Glück bei den Landtagswahlen, dann kam noch das
öffentliche Unbehagen dazu: Georg Milbradt hatte als
Ministerpräsident und CDU-Spitzenmann in Sachsen keine Zukunft mehr.
Mit der Rücktrittsankündigung behielt der Sauerländer wenigstens das
Gesetz des Abschiedshandelns in seiner Hand. Der Partei, die sich vom
wahrscheinlichen Nachfolger Stanislaw Tillich Aufschwung in frühere
Stimmenhöhen verspricht, tat er damit einen Gefallen. Sich selbst
auch. Der Niedergang der Landesbank und die Anwürfe wegen privater
Geschäfte mit dem von ihm als Finanzminister mitgegründeten
Geldinstitut wären zu einem belastenden Dauerthema geworden.
Ob Milbradts persönliche Kreditverbindung mit der Sachsen LB
juristisch einwandfrei war, wie es heißt, ist nicht entscheidend.
Haften bleibt in den Köpfen: Da ist etwas gelaufen. Und mit dem
Finanzfachmann-Renommee des Professors der Volkswirtschaft ist es
nach den für Sachsen teuren Spekulationsgeschäften nicht mehr weit
her. Verdienste als Haushaltssanierer sind schnell vergessen, Glanz
wie Vorgänger Biedenkopf hat Milbradt nie ausgestrahlt, politisches
Taktikgespür steht nicht auf seiner Haben-Seite - kurz: Das Bedauern
über den Rücktritt hält sich auch in Partei-Freundeskreisen in
Grenzen.
Mit Milbradt verlässt der letzte West-Import die erste Reihe im
Osten. Die Eigengewächs-Rolle kann für den Nachfolger von Vorteil
sein.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160


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