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Gabriels Rechnung geht nicht auf. Neue WWF-Analyse: 19 Kohlekraftwerke im Genehmigungsverfahren. Umweltstiftung fordert Alternative für Moorburg.

Geschrieben am 14-04-2008

Berlin/Hamburg (ots) - Laut neuen Zahlen des WWF befinden sich in
Deutschland im Moment bereits 19 neue Kohlekraftwerke im
Genehmigungsverfahren, weitere fünf sind konkret geplant. Die zeigt
eine aktuelle Analyse der Ham-burger Rechtsanwaltskanzlei Günther
Heidel im Auftrag der Umweltstiftung. Damit werde die heute von
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel genannte Zahl von zehn neuen
Anlagen deutlich übertroffen.

"Die Zahlen des Umweltministers stimmen mit den Fakten nicht
überein. Wollen Frau Merkel und Herr Gab-riel wie versprochen eine
Vorreiterrolle beim weltweiten Klimaschutz spielen, dann darf es
keine neuen Kohlekraftwerke geben", so WWF-Klimaschutzexperte Brick
Medak. "CDU und SPD halten an Steinzeit-technologien fest, statt
einen nachvollziehbaren energiepolitischen Fahrplan für den Ausstieg
aus Kohle und Atom vorzulegen."

Angesichts des klimaschädlichen Kohlebooms fordert der WWF CDU und
GAL in Hamburg auf, sich nicht von Vattenfalls Säbelrasseln
beeindrucken zu lassen. Stattdessen sollten die beiden Parteien bei
ih-ren laufenden Koalitionsverhandlungen eine Alternative für den Bau
des Kohlekraftwerks in Moorburg beschließen. Mit einem neuen
Kohlekraftwerk würde Hamburg seine Klimaziele verfehlen. Eine Absage
von Schwarz-Grün an die geplante CO-2-Dreckschleuder hätte nach
Ansicht des WWF große Symbolkraft weit über die Grenzen Hamburgs
hinaus. "Schwarz-Grün hat die große Chance, ein deutliches Signal in
Richtung Klimaschutz zu setzen", betont Medak.

Der WWF hatte im letzten Jahr in einer Studie nachgewiesen, dass
schon der Bau von zehn neuen Kohle-kraftwerken mit den deutschen
Klimazielen nicht vereinbar wäre. Würden die bereits im
Genehmigungs-verfahren bzw. in Planung befindlichen 24 neuen
Kraftwerke gebaut, wäre das eine klimapolitische Bank-rotterklärung,
so der WWF.

Der Streit zwischen Umweltminister Gabriel und Wirtschaftsminister
Glos über die deutschen Klimaziele werde immer abstruser. Gabriel
wolle offenbar von seiner Pannenserie ablenken und Glos davon, dass
die Bundesregierung auch nach mehr als zwei Jahren einen roten Pfaden
in der Energiepolitik vermissen lasse. "Das wirkt wirkt zunehmend wie
ein ziemlich durchsichtiges Ablenkungsmanöver", kritisiert der
WWF-Experte.

Gabriels Hinweis darauf, dass der Widerstand gegen neue
Kohlekraftwerke den Druck auf die Verlängerung der Laufzeiten von
Atomkraftwerken erhöhe, sei nicht haltbar. Andersherum werde ein
Schuh daraus. Umso mehr neue Kohlekraftwerke gebaut würden, desto
schwieriger werde es, die Klima-ziele ohne eine Verlängerung der
AKW-Laufzeiten zu erreichen.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Weitere Informationen, die Kraftwerks-Analyse und eine Karte der
Standorte bei:
Brick Medak, WWF-Klimaschutzexperte, Tel. 030-30874235;
Ralph Kampwirth, WWF-Pressestelle, Tel. 040-530200118


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