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Schwarzgrün macht Hamburgs Gymnasien kaputt / Rot-Rot weicht Leistungsprinzip in Berlin auf

Geschrieben am 14-04-2008

Berlin (ots) - DPhV-Vorsitzender Meidinger kritisiert Hamburger
und Berliner Schulpläne heftig als Abkehr vom Leistungsprinzip und
Rückfall hinter PISA

Als Entmündigung der Eltern, Preisgabe der Gymnasien und schweren
Schlag für die Bildungsqualität in Hamburg hat Heinz-Peter
Meidinger, Bundesvorsitzender des Deutschen Philologenverbandes, den
Plan der künftigen schwarzgrünen Koalitionsregierung in Hamburg
bezeichnet, eine sechs- bis siebenjährige Primarstufe anstelle der
vierjährigen Grundschule einzuführen, die Gymnasien um weitere zwei
Jahre zu verkürzen und das Sitzenbleiben weitgehend abzuschaffen. Der
Verbandsvorsitzende betonte: "Nach der von Herrn von Beust in der
abgelaufenen Legislaturperiode umgesetzten Schulzeitverkürzung wird
damit das einst so leistungsfähige Hamburger Gymnasium um weitere
zwei Jahre verkürzt und damit genau die Schulart beschädigt, die
Hamburg bei den letzten PISA-Untersuchungen vor der Totalblamage
bewahrte. Hervorzuheben ist, dass dadurch nicht nur ein zentrales
Wahlversprechen der CDU gebrochen wurde, sondern auch der
Elternwille, dem sich die Union im Wahlkampf angeblich besonders
verpflichtet zeigte, komplett ignoriert wird!"

Heftig kritisierte der DPhV-Chef auch den Berliner Senat, der auf
Antrag der Linken es in Zukunft allen Schulen ermöglicht und
nahelegt, Ziffernnoten bis zur 8. Klasse zu verbieten und das
Sitzenbleiben abzuschaffen. "In beiden Fällen ist sicher, dass mit
diesen Maßnahmen die propagierten Ziele, mehr Bildungsqualität und
mehr Bildungsgerechtigkeit zu schaffen, nicht erreicht werden. Nicht
von ungefähr hat Schweden als Reaktion auf seinen Absturz bei PISA
2006 mit einer Wiedereinführung von Noten in unteren Jahrgangsstufen
reagiert. Versagensquoten muss man mit qualitätssteigernden Maßnahmen
senken und nicht mit administrativen Vorgaben. Bildungsgerechtigkeit
erreicht man nur über bessere Leistungsförderung von Kindern aus
bildungsfernen Schichten und nicht mit einer Absenkung von
Leistungsniveaus. Hamburger und Berliner Jugendliche werden - so ist
zu befürchten - mit ihren zukünftig entwerteten Abschlüssen einen
erheblichen Wettbewerbsnachteil haben. Bildungsinteressierte und
vermögende Eltern werden ihre Kinder in Hamburg verstärkt auf
Gymnasien im niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Umland
oder auf teure Privatschulen schicken", so Meidinger.

Der DPhV befürchtet, dass mit diesen Reformen gegen den Willen der
Eltern in beiden Stadtstaaten langfristig eine Entwicklung und
Zweiteilung der Schullandschaft nach angelsächsischem Vorbild hin zu
leistungsschwachen öffentlichen und leistungsstarken privaten Schulen
vorgezeichnet sein könnte.

"Wir erleben derzeit in Deutschland verbunden mit einer
Ideologisierung der Bildungspolitik eine zunehmende Abkehr vom
Leistungsprinzip und einen radikalen Rückfall hinter das nach PISA
einvernehmliche Bekenntnis zur Qualitätssteigerung über Leistung. Die
Chancengerechtigkeit im Bildungswesen in Deutschland wird damit nicht
zu-, sondern abnehmen!", fügte Meidinger hinzu.

Der DPhV-Vorsitzende äußerte die Vermutung, dass sich die Eltern
in Hamburg und Berlin diese Entmündigung auf Dauer nicht gefallen
ließen. So hätten sich beispielsweise die Anmeldezahlen in Berlin an
den wenigen grundständigen Gymnasien ab Klasse 5 in den letzten
Jahren mehr als verdoppelt.

Originaltext: Deutscher Philologenverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57564
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_57564.rss2

Kontakt:

DPhV - Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
Pressesprecherin
Telefon: 030 - 40 81 67 89
Mobil: 0172 - 305 08 67
EMail: presse@dphv.de


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