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Südwest Presse: Kommentar zu Libyen, Ausgabe vom 7. April 2008

Geschrieben am 06-04-2008

Ulm (ots) - Was Nikolas Sarkozy kann, konnte Gerhard Schröder
schon lange. Schon 2004 ließ sich der Alt-Kanzler von Muammar
Al-Gaddafi im Zelt in der Wüste empfangen und lud ihn sogar nach
Berlin ein. Wie kolportiert wurde, mit der flapsigen Bemerkung, im
Kanzleramt sei auch "Platz für Zelte und Kamele".
Gaddafi kam glücklicherweise nicht nach Deutschland. Für Schröder
jedoch war die Einhaltung der Menschenrechte nie ein maßgebliches
Kriterium bei der Wahl seiner politischen Partner. Insofern traut man
ihm einen Deal mit dem libyschen Tyrannen nach dem Motto "Eine Hand
wäscht die andere" durchaus zu.
Es sollte sich auch jeder vor allzu moralisierender Herangehensweise
hüten. Im Umgang mit ausländischen Entführern geht es selten streng
nach deutschem Recht und Gesetz zu. Es ist manches Lösegeld über
schwarze Kanäle geflossen und manchem fragwürdigem Regime
Unterstützung zuteil geworden. Mancher, der jetzt anklagt, hätte sich
als erster über unterlassende Hilfeleistung beschwert, wäre
betroffenen Geiseln etwas passiert, weil die Regierung sich nicht
flexibel zeigte.
Doch aktive Soldaten und Polizisten zur Unterstützung eines Diktators
einzusetzen, ist eine ganz neue Qualität. Die bekanntgewordenen
Details über die Hilfeleistung reichen jedenfalls aus, um die
Forderung nach peinlich genauer Aufklärung der Affäre im
Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestages zu rechtfertigen.
WILHELM HÖLKEMEIER

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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