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Börnsen: Endlich - Vertreibung und Flucht gewürdigt

Geschrieben am 19-03-2008

Berlin (ots) - Anlässlich des Kabinettsbeschlusses zur Errichtung
eines "Sichtbaren Zeichens gegen Flucht und Vertreibung" erklärt der
kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB:

Es ist zeitgeschichtlich notwendig, gesellschaftlich geboten und
politisch klug, dass endlich ein fast ausgegrenztes Kapitel deutscher
und europäischer Geschichte nach über 60 Jahren einen festen Standort
in der Erinnerungskultur unseres Landes erhält. Zu lange mussten die
Betroffenen von Flucht und Vertreibung auf eine Anerkennung in Würde
warten.

Die innen- wie außenpolitisch ausbalancierte
verantwortungsbewusste und in ihrem Kernbereich klare Entscheidung
trägt die umsichtige Handschrift von Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Dass es Staatsminister Bernd Neumann MdB gemeinsam mit dem Außen- wie
dem Finanzminister gelungen ist, einen Beschlussvorschlag vorzulegen,
der dem Koalitionsvertrag ebenso entspricht wie im Grundsatz der
Auffassung der beiden Fraktionen von CDU/CSU und SPD findet
Anerkennung und wird begrüßt.

Fast 14 Millionen Deutsche mussten als Folge der
nationalsozialistischen Diktatur und des von ihr entfesselten Zweiten
Weltkrieges ihre vertraute Heimat verlassen, verbunden mit zutiefst
schmerzlichen und traumatischen Erfahrungen. Für etwa zwei Millionen
Menschen bedeuteten Flucht und Vertreibung den Tod.

Nach vielen Jahren der - ungerechtfertigten - Tabuisierung dieses
Themas in der politischen Diskussion wird mit dem heutigen Tag ein
Signal zur vollständigen Aufarbeitung unserer Geschichte gesetzt: Das
"Sichtbare Zeichen gegen Flucht und Vertreibung" wird als
Ausstellungs-, Dokumentations- und Informationszentrum in Berlin
entsprechend dem Koalitionsvertrag Erinnerung und Gedenken an das
Jahrhundert der Vertreibungen und die damit einhergehenden leidvollen
individuellen Schicksale wach halten und zur gemeinsamen Aufarbeitung
der Geschichte und zur Versöhnung mit unseren östlichen Nachbarn
beitragen. Zur Versachlichung des zum Teil brisanten Themas haben die
beiden hervorragenden Ausstellungen des Bundes der Vertriebenen und
des Hauses der Geschichte beigetragen. Gleichzeitig hat die
Dokumentation des BdV deutlich gemacht, dass sie zur Aufarbeitung
dieses Kapitels unserer Geschichte objektive und historisch
zutreffende Beiträge geleistet haben und leisten können.

Flucht und Vertreibung der Deutschen werden den Schwerpunkt der
Dauerausstellung bilden, anknüpfend an die erfolgreiche Ausstellung
"Flucht, Vertreibung, Integration" des Hauses der Geschichte.
Einbezogen werden aber auch andere Flucht- und
Vertreibungssituationen in Europa im 20. Jahrhundert, darunter auch
jene, die von deutscher Seite veranlasst wurden. Wechselausstellungen
werden Einzelaspekte der Thematik vertiefen. Hierbei wird die
Zusammenarbeit mit in der Kulturarbeit tätigen Einrichtungen der
Vertriebenenverbände und dem Europäischen Netzwerk Erinnerung und
Solidarität eine wesentliche Rolle spielen. Im Dokumentations- und
Informationszentrum wird die wissenschaftliche Vertiefung der
Thematik gefördert, in Kooperation mit einschlägigen
Forschungseinrichtungen im In- und Ausland. Internationale Vernetzung
und Austausch, grenzüberschreitende Zusammenarbeit - sie sind nicht
nur für die sachgerechte Aufarbeitung des Themas notwendig, sondern
Teil und Ziel der Aussöhnung mit unseren Nachbarn.

Besonders dem Kulturstaatsminister ist es mit seinem seit vielen
Monaten intensiven und gleichzeitig behutsamen Einsatz für das
"Sichtbare Zeichen" gelungen, Misstrauen und Vorurteile dagegen
abzubauen. Dafür gebührt ihm unser Dank! Das Gedenken an Flucht und
Vertreibung ist Teil unserer deutschen Identität. Wir müssen
Erinnerung zulassen und können die Zukunft nur im Bewusstsein unserer
Verantwortung für die Vergangenheit gestalten. Daraus erwachsen
Versöhnung und Frieden. Das "Sichtbare Zeichen" wird daher nicht nur
ein Ort der Erinnerung sein, sondern wir wollen damit insbesondere
künftigen Generationen das Ziel aufgeben, Flucht, Vertreibung und
ethnische Verfolgung in Europa und weltweit zu ächten.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


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