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Wiesbadener Kurier: Kommentar zu Hessen-SPD

Geschrieben am 06-03-2008

Wiesbaden (ots) - Das Spiel scheint verloren, bevor die erste
Karte auf dem Tisch liegt! Wenn die Darmstädter Sozialdemokratin
Dagmar Metzger nicht im Wiesbadener Landtag für eine
Ministerpräsidentin von linken Gnaden stimmen will, hängt die
rot-rot-grüne Mehrheit an einem Kranken, der womöglich auf der Trage
ins Parlament geschleppt werden muss. Andrea Ypsilanti braucht gar
nicht erst anzutreten, zumal jetzt auch noch andere SPD-Abgeordnete
aus der Deckung kommen dürften, die der Selbstauslieferung an die
Links-Populisten-Truppe skeptisch gegenüber stehen.
Ypsilanti hat ohnehin keine Chance, ihr riskantes Spiel am 5. April
zu gewinnen. Auch beim Zustandekommen der knappsten aller Mehrheiten
wäre sie in der Folge auf Gedeih und Verderb nicht nur der Fraktion,
sondern jedem einzelnen Abgeordneten der Linken ausgeliefert gewesen.
Nun ist nicht einmal gewiss, ob sie die eigene Partei weiterhin
führen kann. Der nicht mit dem Odium des Wortbruchs belastete Rivale
Jürgen Walter dürfte weit besser geeignet sein, neue
Koalitionslösungen für Hessen zu suchen.
Ypsilanti, aber auch der Bundesvorsitzende Beck, können ihren fatalen
Fehler nicht mehr korrigieren, der die Sozialdemokraten laut allen
Umfragen in den freien Fall befördert hat. Der eine hat den
Blankoscheck für eine Zusammenarbeit mit den Linken ausgestellt, die
andere hat ihn umgehend eingelöst. Der Ruch des zynischen Machtpokers
ist nicht mehr abzuschütteln. Kurt Beck haftet für das hessische
Desaster mit. Der Pfälzer ist als Kanzlerkandidat so gut wie
erledigt, denn für das einmal gestartete SPD-Selbstmordprogramm gibt
es keine einfache Exit-Taste. Das Vertrauen der Wähler, vor allem der
SPD-Wähler, ist nachhaltig erschüttert, selbst wenn man in Hessen
irgendwie die Kurve kriegt.

Originaltext: Wiesbadener Kurier
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/64428
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Pressekontakt:
Wiesbadener Kurier
crossmedia@vrm.de


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