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Lausitzer Rundschau: Die Grünen und ihre Personalprobleme: Vielfalt und Beliebigkeit

Geschrieben am 03-03-2008

Cottbus (ots) - Wie stark die Grünen seit Joschka Fischers
politischem Rentnerdasein in der öffentlichen Wahrnehmung leiden,
zeigt die jüngste Entscheidung der Parteiführung: Bei der nächsten
Wahlschlacht sollen zwei Leute tun, was Fischer früher allein
gestemmt hat. Denn von einer eindeutigen Identifikationsfigur sind
die Grünen weit entfernt. Letztlich ist die Duo-Lösung der
notorischen Zerstrittenheit in den grünen Führungstagen geschuldet.
Weder Renate Künast noch Jürgen Trittin wollten auf Fischers Erbe
verzichten. Trittin mag dafür stehen, dass die Seinen Linksausleger
bleiben und nicht ins bürgerliche Lager abdriften. Und Künast kann
für sich in Anspruch nehmen, in eben jenem bürgerlichen Lager als
wählbar zu gelten. So scheint bei den Grünen alles in bester Ordnung
zu sein. Würde man jenen Flügel-Proporz allerdings auch in einer
Partei wie der SPD personalisieren, dann brauchte es womöglich gleich
vier oder fünf sozialdemokratische Spitzenleute. Insofern ist die
Personalentscheidung bei den Grünen auch ein Ausdruck ihrer
inhaltlichen Unbestimmtheit. Ein paar Beispiele: Einerseits will die
Partei für seriöse Finanzpolitik gewählt werden, andererseits
beschließt ein Parteitag milliardenschwere Sozialausgaben ohne
durchgerechnetes Konzept. Einerseits stehen die Grünen in der
außenpolitischen Tradition des Realos Fischer, andererseits würde man
sich beim Afghanistan-Einsatz am liebsten in die Büsche schlagen. In
welche Richtung die Grünen marschieren, ist unklar. Einer wie
Reinhard Bütikofer hat daran keinen Gefallen mehr. Auch deshalb macht
er den Chefposten frei. Vielfalt ist gut und schön. In der Politik
darf sie allerdings nicht zur Beliebigkeit werden.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
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Lausitzer Rundschau

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Fax: 0355/481247
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